Wahlkampf: Jetzt geht es um Ihr Geld

BERLIN/TRIER. (wie) CDU und CSU schließen bei einem Wahlsieg scharfe Einschnitte nicht mehr aus: Nach Unionsplänen könnte die Mehrwertsteuer steigen, könnten Nachtzuschläge steuerpflichtig, die Pendlerpauschale gekürzt und die Eigenheimzulage abgeschafft werden. Der TV rechnet nach, wie sich die Pläne im Geldbeutel bemerkbar machen würden.

Zwei Drittel der Deutschen erwarten Umfragen zufolge bei einem Wahlsieg der Unions-Parteien Einschnitte ins soziale Netz, 43 Prozent gehen von Steuererhöhungen aus. Auch wenn es offiziell in der Union niemand bestätigen will: Bei CDU und CSU zeichnen sich nun Eckpunkte für ein Wahlprogramm ab.

Die Mehrwertsteuer soll offenbar von 16 auf mindestens 18 Prozent steigen. Gleichzeitig soll die Arbeitslosenversicherung von 6,5 auf fünf Prozent sinken. Laut Experten würden durch die höhere Mehrwertsteuer die monatlichen Lebenshaltungskosten für eine Familie mit zwei Kindern um bis zu 15 Euro steigen, beim Arbeitslosenbeitrag könnten rund 25 Euro eingespart werden. Die Steuerfreiheit für Feiertags- und Nachtzuschläge soll innerhalb von sechs Jahren abgeschafft werden. Bislang sind Sonntagszuschläge bis zu 50 Prozent des Grundlohns, Feiertagszuschläge bis zu 125 Prozent (Weihnachten 150 Prozent) und Nachtzuschläge bis zu 40 Prozent steuerfrei. Nach den Unionsplänen würde eine Krankenschwester (Bruttoverdienst: 2249,51 Euro, Steuerklasse I) monatlich 68,50 Euro weniger im Geldbeutel haben. Im Gegenzug soll der Eingangssteuersatz von 15 auf zwölf Prozent und der Spitzensteuersatz von 42 auf 39 Prozent sinken. Die Entfernungspauschale soll von 30 auf 25 Cent je Kilometer gesenkt und nur noch für Entfernungen bis zu 50 Kilometer gezahlt werden. Ein Alleinstehender (jährlicher Bruttoverdienst 50 000 Euro) müsste bei täglich 50 Kilometer zwischen Wohnung und Arbeitsstelle 221 Euro mehr Steuern zahlen. Die Eigenheimzulage steht zur Debatte. Bei einem Wegfall würden einer Familie mit zwei Kindern bei Anschaffung von Wohneigentum innerhalb von acht Jahren 22 800 Euro fehlen. Jedoch plant die Union, den Familienfreibetrag zu erhöhen, eine Familie mit zwei Kindern soll bis zu einem Einkommen von 32 000 Euro keine Steuern zahlen. Arbeitnehmer sollen länger arbeiten. Statt mit 65 könnten sie dann erst mit 67 Jahren in Rente gehen.

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