Wahlleiter räumt Zweifel am blauen Umschlag aus

Hontheim/Trier · Fast jeder vierte Wähler hat seine Stimmen bei der Landtagswahl 2011 per Brief abgegeben. Auch diesmal reichen viele Menschen ihre ausgefüllten Stimmzettel mit der Post ein. Kritiker zweifeln, ob das Wahlgeheimnis gewahrt ist.

Hontheim/Trier. Hermann Grünler wohnt in Hontheim-Krinkhof, einem kleinen Ort im Landkreis Bernkastel-Wittlich. "Jeder kennt jeden", sagt der 80-Jährige. Wem der Rentner bei der Landtagwahl am Sonntag, 13. März, seine Stimmen gibt, will er aber für sich behalten. Der Briefwahl vertraut er dabei nicht, der Ablauf lässt ihn stutzen. Denn Briefwähler müssen den Stimmzettel in einen blauen Umschlag legen, der nicht verschlossen werden darf. Diesen steckt man wiederum in einen orangefarben Umschlag - zusammen mit dem Wahlschein, der die Stimmberechtigung anzeigt. "Da kann man doch leicht sehen, wie ich abgestimmt habe", vermutet Grünler.
Hans-Ulrich Weidenfeller, Sprecher des Landeswahlleiters, entgegnet: "Das Wahlgeheimnis ist gewahrt. Auch die Menschen, die vor Ort ihre Stimme abgeben, geben ihren Wahlzettel in einem blauen, unverschlossenen Umschlag ab." Und: Der Wahlvorstand habe die blauen Umschläge der Briefwahl ungelesen in die Urne zu werfen. "Mindestens drei Mitglieder müssen anwesend sein und sich kontrollieren", sagt Weidenfeller. Er rät, Briefwahl-Stimmen spätestens am Mittwoch abzuschicken, damit diese ins Ergebnis eingehen. flor

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort