Zebrastreifen auf der Kabinettsbank

KLO-MINISTER: Franz Müntefering, derzeit alsSPD-Fraktionschef nicht zu beneiden, kann doch noch schmunzeln.Im Berliner Hotel Albrechtshof zeigte er neulich vor Journalistenauf die Behindertentoilette - dort drin habe er schon mal einemMinister zum Amt verholfen, meinte "Münte" grinsend. Das war am15. Oktober 2002, als der Leipziger OB Wolfgang Tiefensee imKanzleramt massiv bearbeitet wurde, Verkehrs- undAufbau-Ost-Minister zu werden. Tiefensee blieb stur, weswegen dieKanzlergetreuen entnervt bei Müntefering anriefen, der gerade imAlbrechtshof mit Journalisten zusammensaß. Wegen der striktenVertraulichkeit verzog sich der Sauerländer auf das besagtestille Örtchen, um die Sache per Handy zu regeln. Und siehe da -tags darauf wurde Manfred Stolpe als Tiefensee-Ersatzpräsentiert. EINHEITSMODE: So einfach ist Politik. Shashi Stephan ist von heute auf Morgen richtig bekannt geworden. Deswegen, weil in ihrer Boutique mit dem indischen Namen "Ananda" am Berliner Savignyplatz einige von Gerhard Schröders Kabinettsgrazien einkaufen. Das führte kürzlich dazu, dass ein Foto die Runde machte, welches die Ministerinnen Heidemarie Wieczorek-Zeul und Edelgard Bulmahn auf der Kabinettsbank sitzend zeigte, und zwar in der gleichen, grau-schwarzen Zebrastreifen-Jacke. Außerdem glänzten die Damen auch noch mit identischer rötlicher Haartönung. Am besagten Tag im Bundestag hatten die beiden mit dem Zwillingsoutfit noch Glück - auch Gesundheitsministerin Ulla Schmidt und Justizministerin Brigitte Zypries kaufen regelmäßig in der Boutique ein. Über die Höhe des Rabatts ist nichts bekannt.

KEINE OSTALGIE: Egon Krenz, Ex-Staatschef der DDR, hat genug von Berlin. Nach Ende seiner Haftzeit will er aus der Hauptstadt wegziehen. Sein Haus im Stadtteil Pankow habe er bereits geräumt. Angeblich will Krenz auch nicht in die schicke Familiendatsche an der Ostsee ziehen - er wird doch wohl nicht "rübermachen" wollen???

MÄDELSTAG: Carsten Schneider war in der letzten Legislaturperiode jüngster Abgeordneter des Bundestages. Vielleicht hat der 27-Jährige SPD-Mann aus Erfurt deswegen noch einen besonderen Draht zum Nachwuchs. In diesem Fall speziell zum weiblichen - Schneider will am 8. Mai, dem so genannten "Girls Day", zwei jungen Frauen ab 14 Jahren "einen Tag die politische Welt des Bundestages" zeigen. Dabei könnten sie erleben, wie der Tag eines Abgeordneten abläuft und welche beruflichen Möglichkeiten sich bieten. Hagen Strauss

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