Radler im Dialog

Triers Oberbürgermeister Klaus Jensen ist bekennender Radfahrer. Dementsprechend herzlich wurde er auf der Landesdelegiertenversammlung des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs empfangen.

Trier. (daj) Noch ist Trier kein Paradies für Radfahrer. Derzeit werden etwa elf Prozent der Wege im Stadtgebiet mit dem Fahrrad zurückgelegt - in Münster, der inoffiziellen Fahrradhauptstadt Deutschlands sind es mehr als dreimal so viel. "Es führt kein Weg daran vorbei, dass dieser Anteil deutlich steigen muss", stellte Klaus Jensen daher in seinem Grußwort auf der Landesdelegiertenversammlung des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) im "Deutschen Hof" fest.Für die Delegierten ist allein schon die Anwesenheit des Oberbürgermeisters ein positives Signal - auf Bundeskongressen habe sich schon seit vielen Jahren kein gastgebendes Stadtoberhaupt mehr eingefunden. "Man merkt seine Ambitionen - dass er wirklich etwas bewegen will", lobte der Trierer Maik Scharnweber, Mitglied im ADFC-Landesvorstand. Schließlich nutze Klaus Jensen selbst neben seinem Dienstwagen auch Fahrrad und Stadtbus. Im aktuellen Trierer Haushaltsplan sind 300 000 Euro für den Ausbau der Fahrrad-Infrastruktur eingestellt. "Für Radfahrer, die von Mariahof oder Heiligkreuz kommen, wollen wir noch in diesem Jahr eine Lösung schaffen", versprach Jensen. Zudem solle ein detailliertes Fahrradkonzept erstellt werden. "Ich hoffe und setze auf den ADFC, dass er uns dabei hilft."Zu den Forderungen des Fahrradclubs gehört nicht nur die nach mehr Radwegen. Vorgeschlagen wurden auch Garagen oder Waschanlagen für Fahrräder, sogar über einen Fahrradlift zum Aufstieg in die Höhenstadtteile werde nachgedacht. Im norwegischen Trondheim gebe es einen solchen Lift schon, und der Oberbürgermeister sicherte zu: "Es gibt keine Idee, die man nicht gründlich prüfen sollte." In der Planung sei bereits eine Verbesserung der Situation am Hauptbahnhof, wo es für Berufspendler noch zu wenig Fahrrad-Abstellmöglichkeiten gibt. Weitere Schwerpunkte seien die Vernetzung der städtischen Radwege mit den überregionalen Radwanderrouten und die Erhöhung der Sicherheit auf Wegen, die zu Schulen führen.

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