"Äußerst peinlich"

Der neue Untreuefall im Rathaus (der TV berichtete) war Thema des Verbandsgemeinderats Obere Kyll. Die Fraktionen zeigten sich bestürzt über den zweiten Betrug innerhalb zweier Jahre. Das Image der Verwaltung sei dadurch schwer angeschlagen. Die Fraktionen forderten eine lückenlose Aufklärung und verschärfte Kontrollen.

Jünkerath. (sn) Als "äußerst peinlich für unser Haus" beurteilte Verbandsbürgermeister Werner Arenz den zweiten Untreuefall innerhalb von zwei Jahren im Rathaus. In der Wohnung des langjährigen Mitarbeiters hat die Kripo 830 Euro sichergestellt. Die außerordentliche Kündigung sei beantragt. Da der Mitarbeiter schwerbehindert sei, müsse das Integrationsamt noch zustimmen.

Die Prüfungen laufen noch. Vorgeprüft wird in der Verwaltung Obere Kyll, das Gemeindeprüfungsamt rechnet nach, sagt Arenz. Die freie Stelle werde intern durch eine Mitarbeiterin besetzt. Deren Stelle würde dann ausgeschrieben.

Es habe von politischen Funktionsträgern Kritik an der Kündigung des langjährigen Mitarbeiters gegeben, sagt Arenz. "So ein Mitarbeiter hat in unseren Reihen nichts verloren, ist meine Meinung." Schließlich sei man im öffentlichen Dienst tätig und müsse besonders vertrauenswürdig sein. Wappnen müssen sich die anderen, unbescholtenen Mitarbeiter nun gegen den Spott aus der Öffentlichkeit.

Hans-Josef Möller (CDU): "Die CDU-Fraktion ist bestürzt, dass so etwas wieder passieren konnte. Der Imageschaden der Verwaltung ist enorm." Das Krisenmanagement sei angemessen. Neben einer lückenlosen Aufklärung forderte Möller, die Kontrolle zu verschärfen und die Organisation zu überdenken.

Lothar Schun (FWG): "Wir sind entsetzt über den Vorgang. Man sollte sich jedoch davor hüten, gegen die Mitarbeiter pauschal Vorurteile in die Welt zu setzen." Johannes Dreimüller (SPD) hatte eine Fülle von Fragen zum Betrugsfall und regte an, einen bargeldlosen Zahlungsverkehr einzuführen.

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