Blutiges Ende eines Nachbarschaftsstreits in der Eifel - Polizei verhört Verdächtigen

Ferschweiler · In Ferschweiler (Eifelkreis Bitburg-Prüm) ist heute der Streit zweier Nachbarn eskaliert. Ein 50-jähriger Mann wurde von seinem Nachbarn mit einem Bajonett niedergestochen. Die Polizei findet das Opfer verletzt aber ansprechbar vor und nimmt den Tatverdächtigen fest. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung.

Das Drama vor der Haustür: In Ferschweiler hat ein Streit unter zwei Nachbarn am Dienstag ein blutiges Ende genommen. Um 11.39 Uhr ging bei der Polizeiinspektion Bitburg der Notruf ein. Am Tatort, einem Haus nahe der Kirche in dem 1000-Einwohner-Ort, fanden die Polizisten einen 50-jährigen Mann, der im Brustbereich stark verletzt war und blutete, wie Augenzeugen später dem TV berichteten. Nach Angaben der Polizei Bitburg soll ein Nachbar den 50-Jährigen mit einem Bajonett, einer Stichwaffe, die auf einem Gewehr befestigt werden kann, attackiert haben.

Der Rettungswagen traf erst nach der Polizei am Tatort ein. Die Rettungskräfte versorgten das Opfer vor Ort und transportierten den 50-Jährigen in ein Krankenhaus. Wegen der zunächst unklaren Sachlage forderten die Beamten bei der Polizeiinspektion Bitburg Verstärkung an. Immerhin wäre denkbar, dass der Täter auch noch weitere Menschen im Umfeld angreift.

Der mutmaßliche Angreifer wurde später von der Polizei am Tatort gefasst. "Zur Person und zum Alter des Tatverdächtigen möchten wir keine Angaben machen. Der Mann wurde am Nachmittag in Bitburg verhört", sagt Uwe Konz, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Trier. Auch was das Opfer angeht, gibt sich die Polizei zugeknöpft: "Der Mann war ansprechbar, aber zum Ausmaß und Art der Verletzungen können wir keine Angaben machen." Als Grund für die Verschwiegenheit nennt der Polizeisprecher "ermittlungstaktische Gründe".

In Handschellen abgeführt

Was die Polizei aber auf TV-Nachfrage sagt, ist, dass der Tatverdächtige selbst den Notruf abgesetzt hat. Hat ihn ein schlechtes Gewissen gequält? Auch diese Frage bleibt unbeantwortet. Ebenfalls wollte sich das Polizeipräsidium gestern nicht detaillierter zum Hintergrund des Verbrechens äußern. Nur so viel: Es ist davon auszugehen, dass der Messerattacke ein Streit vorangegangen ist.

Wie eine Anwohnerin dem TV erklärt, sollen sich die beiden Männer bereits seit Monaten mehrere lautstarke Auseinandersetzungen geliefert haben. Ein anderer Nachbar sagt, der mutmaßliche Täter habe den Mann im Haus attackiert. Er habe das Opfer mit blutverschmiertem Hemd herauskommen sehen. Der Tatverdächtige sei in Handschellen abgeführt worden, sagt der Augenzeuge. In dem Gebäude, in dem mehrere Menschen wohnen, sei es schon mehrmals zu Streitigkeiten gekommen.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung.

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