"Solum-Star" heißt der Begriff, unter dem zurzeit in Rheinland-Pfalz das elektronische Grundbuch eingeführt wird. Die bisherigen so genannten offenen Grundbuchblätter werden gescannt und im Dateninformationszentrum (LDI) in Mainz gespeichert. Bisher wird die maschinelle (elektronische) Grundbuchführung bereits in elf Bundesländern erfolgreich praktiziert. Der Vorteil liegt darin, dass die Daten aller Grundbuchämter zentral an einem Ort gespeichert sind. Mittels Datenübertragung werden die jeweils benötigten Grundbücher vom betreffenden Amt angefordert und können dort weiter bearbeitet werden. Die Fachleute sind sich einig, dass die Umstellung eine erhebliche Vereinfachung der bisherigen Praxis bringt.Bis es aber beim Amtsgericht Prüm soweit ist, muss noch einiges an personellem, organisatorischem und technischem Aufwand geleistet werden. Der Startschuss für die Umstellung fiel Mitte September, am 7. November soll sie weitgehend beendet sein. Bis dahin haben die als Grundbuchbeamte verantwortlichen Rechtspfleger Norbert Haas und Jürgen Knie sowie vier bis fünf weitere Mitarbeiter alle Hände voll zu tun. Geordnet nach Verbandsgemeinden, Ortschaften und Gemarkungen füllen große Regale den Archivraum mit nahezu 70 000 Grundbuchblättern, die mittels einer speziellen Software erfasst werden müssen. Zweimal wöchentlich gehen dann Transporte an das Grundbuchumstellungszentrum (GUZ) nach Trier. Insgesamt stehen etwa 60 Metallkisten dafür zur Verfügung.Jährlich mehr als 4000 Anträge

Beim GUZ werden für den Landgerichtsbezirk die Grundbücher eingescannt und die entsprechenden Daten elektronisch an das LDI in Mainz übertragen. In Prüm geben die Sachbearbeiter wie bisher den Eintragungstext direkt am Bildschirm ein. Die Aufnahme wird mit einer digitalen Signatur abgeschlossen und in den elektronischen Datenspeicher übertragen. Damit ist die Eintragung rechtswirksam.Beim Amtsgericht Prüm werden jährlich mehr als 4000 Anträge zu Grundbuch-Angelegenheiten gestellt. Die Behörde bittet um Verständnis, wenn es in der Anlaufphase des neuen Systems vorübergehend zu Verzögerungen bei der Bearbeitung von Anträgen kommen sollte. Wenn die umfangreiche Aktion Ende der ersten Novemberwoche abgeschlossen ist, hat auch das Amtsgericht Prüm sich auf dem Gebiet des Grundstückverkehrs den Anforderungen der Zeit angepasst. Das soll ein Schritt auf dem Weg zu einem modernen behördlichen Dienstleistungszentrum sein.