Der Dorfplatz in Bitburg-Matzen soll wieder zum Treffpunkt werden

Bitburg-Matzen · Der Bour in Matzen soll bei seinem Ausbau im Herbst etwas von seinem ursprünglichen Flair zurückgewinnen.

 Ortsvorsteher Hermann Josef Fuchs (rechts im Bild) zeigt seinem Vorgänger Josef Sonnen, was auf dem Bour geplant ist. Die Insel in der Mitte wird vergrößert und mit Sitzbänken und einer Viehtränke ausgestattet, um an die frühere Funktion des Platzes zu erinnern.TV-Foto: Andrea Weber

Ortsvorsteher Hermann Josef Fuchs (rechts im Bild) zeigt seinem Vorgänger Josef Sonnen, was auf dem Bour geplant ist. Die Insel in der Mitte wird vergrößert und mit Sitzbänken und einer Viehtränke ausgestattet, um an die frühere Funktion des Platzes zu erinnern.TV-Foto: Andrea Weber

Foto: (e_bit )

Ein Matschplatz, auf dem die Kinder spielten, ein Treffpunkt in der Dorfmitte: Das war der Matzener Bour Anfang des 20. Jahrhunderts. Und das soll er wieder werden laut Ortsvorsteher Hermann Josef Fuchs. Also kein Matschplatz, aber ein Treffpunkt.

Im Herbst soll der heutige Buswendeplatz laut Ralf Mayeres von der Stadt Bitburg ausgebaut werden. In seiner letzten Sitzung hat der Stadtrat den Auftrag an die mindestbietende Firma vergeben. Da aber außerdem die Stadtwerke den Kanal und die Wasserleitungen im Bereich der Kreisstraße 79 erneuern und sich nun auch die RWE zur Erneuerung der Stromleitungen entschieden haben, muss der Platz noch etwas warten. Insgesamt beträgt die Auftragssumme rund 570 000 Euro, von denen rund 100 000 Euro auf den Ausbau des Bours entfallen.

In erster Linie werde der Platz wegen der Verkehrssicherheit erneuert, sagt Fuchs. Es hatte Beschwerden gegeben, weil Busse dort nicht in einem Zug wenden können und Kinder zeitweise ungesichert an der Straße rausgelassen wurden (der TV berichtete). Zurücksetzen dürften Busse nicht so einfach, erklärt Fuchs, der Platz müsse also in einem Zug befahrbar sein. "Und dann darf er natürlich auch schön sein", sagt der Ortsvorsteher und schmunzelt. Er hatte die Bewohner dazu aufgerufen, ihm Bilder und Dokumente dazu zukommen zu lassen, wie der Bour früher aussah. "Mein Wunsch ist, dass das Ganze die historische Situation zumindest ein bisschen wiedergibt", sagt Fuchs.
Bour kommt nämlich von Born, was Brunnen bedeutet, erklärt er. Eine über 90-jährige Matzenerin habe sich bei ihm gemeldet und ihm erzählt, wie es früher war: Auf dem Platz hätten früher zwei Sandsteintröge nebeneinander gestanden, einer fürs Vieh, einer für die Wäsche.

Wenn die Kinder das Vieh von den Feldern in den Stall brachten, hätten sie immer nochmal auf dem Bour Halt gemacht und es an den Trögen getränkt. Das Wasser habe man mit einer Schwengelpumpe aus dem Boden in den Trog pumpen müssen. Und vor dem Waschen musste man ihn von den Algen befeien. Sonst sei die Wäsche danach schmutziger gewesen als vorher.

An diese Zeiten möchte Fuchs bei der Neugestaltung des Platzes erinnern. Deshalb soll nicht nur der Radius für die Busse erweitert und das Wartehäuschen und die Asphaltdecke erneuert werden, sondern auch die Insel in der Mitte des Platzes vergrößert und wenn möglich neben Sitzbänken mit Sandsteintrögen und einer Schwengelpumpe ausgestattet werden - "so, wie es früher war", sagt Fuchs.

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