Die mit dem Herz spielen: Wenn im Bitburger Haus der Jugend das Turnier des heimischen Skatclubs steigt

Bitburg · 300 Skatspieler kommen am Sonntag nach Bitburg zum großen Turnier des Skatclubs Herz-Bube. Der Gewinner erhält 600 Euro Preisgeld. Was Ex-Kanzler Gerhard Schröder damit zu tun hat, hat Herz-Bube-Vorsitzender Matthias Hauer dem TV erzählt.

Bitburg. Gerhard Schröder hatte es versucht. Der Ex-Kanzler war vor ein paar Jahren ganz nah dran. Aber er hat es nicht geschafft. Hätte sein Antrag Erfolg gehabt, wären die Auswirkungen auch in der Eifel und in Trier zu spüren gewesen - besonders bei Matthias Hauer und seinen Vereinskollegen im Skatclub Herz-Bube Bitburg.
"Gerhard Schröder ist Ehrenmitglied im Deutschen Skatverband", erklärt Hauer. Der Eifeler ist Vorsitzender des mit 70 Mitgliedern nach eigenen Angaben größten Skatclubs in Rheinland-Pfalz. "Schröder spielt selbst gerne Skat." Deswegen unterstützte der ehemalige Basta-Kanzler folgende Idee: Skat sollte als gemeinnützig anerkannt werden. Denn nur unter dem Siegel "gemeinnützig" wäre das Skatspiel zur Sportart geworden - so wie es beispielsweise bei Schach der Fall ist.
Für Skatvereine hätte das vor allen Dingen steuerliche Vorteile mit sich gebracht - aber daraus wurde nichts. Schröders Vorschlag wurde abgelehnt. "Wenn wir Skat spielen, betreiben wir also keinen Sport", sagt Hauer und fängt an zu lachen. Ihn und seine Skatfreunde hält das nicht davon ab, ihrem Hobby nachzugehen.
Dafür lieben sie ihr Spiel viel zu sehr. Und genau aus diesem Grund veranstaltet der Club Herz-Bube Bitburg am Sonntag, 18. Januar, zum 26. Mal das große Bitburger Skatturnier. "Wir rechnen mit 300 Spielern aus Deutschland, Luxemburg, Belgien und Frankreich", berichtet Hauer. Los geht es am Sonntag um 14.30 Uhr im Haus der Jugend in Bitburg. Dann werden zwei Serien à 48 Spiele nach den Regeln der internationalen Skatordnung und den Turnierbedingungen des Deutschen Skatverbands gespielt. Der Gewinner erhält 600 Euro, der Zweitplatzierte 400 Euro, der Dritte noch 200 Euro.
Was muss ein Spieler eigentlich mitbringen, um ein starker Skatstratege werden zu können? "Man muss kombinieren können. Und ein gewisses Pokerface ist natürlich auch sehr hilfreich", weiß Matthias Hauer. Und außerdem, so betont er, "ist natürlich auch immer ein bisschen Glück gefragt."
Hauer kennt sich aus mit Skat. Seit seiner Kindheit spielt er das Spiel. "In meinem Heimatort Kaschenbach gab es damals keine Dorfkneipe, da wurde privat gespielt." Er habe dann öfter zugeschaut und irgendwann selbst mitgespielt. Seitdem hat ihn das Skat-Fieber nicht mehr losgelassen. Sein Verein ist heute mit Teams in der zweiten Bundesliga, der Regionalliga, der Oberliga sowie der Verbandsliga vertreten. "Wir sind 2014 in die zweite Liga aufgestiegen. Da geht es regelmäßig gegen Teams aus Saarbrücken, Ludwigshafen oder Kaiserslautern."
Wenn Hauer so erzählt, ist ihm seine Faszination für das Spiel mit den 32 Karten anzumerken. Doch es gibt eine Tatsache, die ihm Sorgen bereitet: Der Skat-Nachwuchs fehlt. "PC und Videospiele sind für die meisten Jugendlichen spannender und attraktiver - für ein Kartenspiel lassen sich nur noch wenige begeistern. Das ist sehr schade."
Um das Nachwuchsproblem zu lösen, gibt es im Skatverband Trier nun eigens eine Jugendwartin. Sie organisiert unter anderem Skat-AGs in Schulen. "Wir hoffen, dass wir auf diese Weise in Zukunft wieder mehr jüngere Leute für unser Spiel begeistern können", sagt Matthias Hauer. Das würde sicher auch Altkanzler Gerhard Schröder freuen.Extra

Das Bitburger Skatturnier startet am Sonntag, 18. Januar, um 14.30 Uhr im Haus der Jugend, Rathausplatz. Veranstalter ist der Bitburger Skatclub Herz-Bube. Der Club rechnet mit Hunderten Teilnehmern aus Deutschland und dem nahen Ausland. Bis 14.15 Uhr können sich die Spieler am Sonntag für das Turnier anmelden. Das Startgeld beträgt zwölf Euro. Jugendliche zahlen sechs Euro. Der Gewinner erhält 600 Euro, der Zweitplatzierte 400 Euro und der drittbeste Spieler 200 Euro. "Außerdem gibt es weitere Sachpreise sowie eine Tombola", erklärt Vereinsvorsitzender Matthias Hauer. Auf dem Programm stehen zwei Serien à 48 Spielen nach den Regeln der internationalen Skatordnung. Gespielt wird an insgesamt 70 Tischen. mfr

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort