Diese Männer verstehen ihr Handwerk

Wiesbaum/Mülbach/Nimshuscheid · Junge Gesellen vertreten die Eifel erfolgreich bei den Deutschen Meisterschaften. Elektroniker Stefan Schleder aus Wiesbaum landet bundesweit auf dem zweiten Platz.

 Ausgezeichneter Nachwuchs: Stefan Schleder (von links) ist Vize-Meister im deutschen Elektro-Handwerk, der junge Fleischer Jammy Grevé aus Mülbach gehört zu den Besten seines Handwerks, und Dachdeckergeselle Patrick Braun ist Landesmeister. Fotos (3): privat, Kreishandwerkerschaft

Ausgezeichneter Nachwuchs: Stefan Schleder (von links) ist Vize-Meister im deutschen Elektro-Handwerk, der junge Fleischer Jammy Grevé aus Mülbach gehört zu den Besten seines Handwerks, und Dachdeckergeselle Patrick Braun ist Landesmeister. Fotos (3): privat, Kreishandwerkerschaft

Foto: Uwe Hentschel (uhe) ("TV-Upload Hentschel"

Wiesbaum/Mülbach/Nimshuscheid Udo Simonis ist stolz. Und das nicht ohne Grund. Der Elektriker leitet einen kleinen Ausbildungsbetrieb in Schüller, in dem auch Stefan Schleder seine Lehre absolviert hat. Und Stefan Schleder wiederum hat etwas geschafft, was nicht nur ein gutes Licht auf ihn, sondern auch auf seinen Ausbildungsbetrieb wirft. Der junge Elektriker aus Wiesbaum hat im vergangenen Jahr bei den Landesmeisterschaften im Elektro-Handwerk gewonnen und sich damit automatisch für den Bundesentscheid in Oldenburg qualifiziert. Und damit nicht genug. In Oldenburg hat Schleder schließlich den zweiten Platz belegt. Der 21-Jährige ist damit Deutscher Vize-Meister im Elektro-Handwerk. Darüber freut sich der ehemalige Chef. Und Stefan Schleder natürlich auch.
"Ich habe nicht damit gerechnet", sagt der junge Elektriker. Denn bei der zweitägigen Meisterschaft, bei der die Teilnehmer unter anderem eine Motorsteuerung und eine Smart-Home-Steuerung für ein Hotel erstellen mussten, seien viele der Konkurrenten schneller gewesen als er, sagt Schleder. Allerdings hätten einige dadurch auch Fehler eingebaut, sodass seine Arbeit am Ende dann doch die bessere gewesen sei.
Udo Simonis, der bei der Siegerehrung dabei war, hätte den jungen Elektriker natürlich gerne in seinem Betrieb behalten. Doch Schleder arbeitet inzwischen bei der Becton Dickinson Rowa Germany GmbH (ehemals Rowa Automatisierungssysteme) in Kelberg. "Ich wollte einfach eine Veränderung", sagt der 21-Jährige, der neben seinem Job darüber hinaus an der Abendschule die Ausbildung zum Techniker macht.
Auch Jammy Grevé aus Mülbach ist auf seinem Gebiet ein Experte. Der junge Fleischer, der bei der Landmetzgerei Schares in Baustert seine Ausbildung absolviert hat und nun auch als Geselle dort arbeitet, ist ebenfalls Landesmeister und war als solcher auch Teilnehmer des Bundesentscheids in Freiburg.
Zwei Tage lang hat er ausgebeint, Braten gerollt und gefüllt, Grillplatten zusammengestellt und aus einem Falschen Filet ein Hauptgericht zubereitet. Für einen Platz auf dem Siegertreppchen hat es am Ende nicht ganz gereicht, doch der 19-Jährige freut sich dennoch. "Zu den Besten in ganz Deutschland zu gehören, ist ziemlich cool", sagt er. "Und es war vor allem eine tolle Erfahrung."
Diese Erfahrung hat auch Patrick Braun aus Nimshuscheid gemacht. Er ist nämlich der dritte erfolgreiche Junghandwerker aus dem Zuständigkeitsbereich der Kreishandwerkerschaft MEHR (siehe Extra).
Der Dachdeckergeselle, der im Dudeldorfer Ausbildungsbetrieb Gebrüder Thiel sein Handwerk gelernt hat und dort auch weiterhin arbeitet, war ebenfalls Landesmeister und erfolgreicher Teilnehmer des Bundesentscheids in Mayen.
Insgesamt nehmen jedes Jahr bis zu 3000 junge Handwerkerinnen und Handwerker am Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks in den verschiedenen Kategorien teil.
Knapp ein Viertel qualifiziert sich als Landessieger für den Bundesentscheid und darf dort um Gold, Silber und Bronze kämpfen. Voraussetzungen für die Teilnahme sind mindestens die Note "gut" in der Gesellenprüfung und ein Alter von maximal 27 Jahren.
KREISHANDWERKERSCHAFT MEHR


Extra

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Foto: Uwe Hentschel (uhe) ("TV-Upload Hentschel"
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Foto: Uwe Hentschel (uhe) ("TV-Upload Hentschel"

(uhe) Die Kreishandwerkerschaft MEHR Mosel-Eifel-Hunsrück-Region mit Sitz in Wittlich und einer weiteren Geschäftsstelle in Prüm vertritt als regionale Unternehmensorganisation des Handwerks die Interessen von rund 1000 Mitgliedsbetrieben in den Landkreisen Bernkastel-Wittlich, Eifelkreis Bitburg-Prüm und Vulkaneifel. Organisiert in 23 Innungen und 30 Gesellenprüfungsausschüssen, engagieren sich unter dem Dach der Kreishandwerkerschaft insgesamt mehr als 400 Arbeitgeber, Arbeitnehmer und Fachlehrer ehrenamtlich für das regionale Handwerk.

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