Eifeler Bähnchentrasse erlebt eine Renaissance

Ein Radweg, der durch das Bitburger und Speicherer Land führt, soll noch in diesem Monat fertig werden. Die sechs Kilometer lange Route verläuft auf der Trasse der ehemaligen "Kleinbahn Philippsheim-Binsfeld". In der Vergangenheit wurden hier Materialien von Philippsheim zum US-Stützpunkt Spangdahlem transportiert.

 Ist noch eine Baustelle, bald aber ein fertiger Radweg: Die Bähnchentrasse.TV-Foto: Uwe Hentschel

Ist noch eine Baustelle, bald aber ein fertiger Radweg: Die Bähnchentrasse.TV-Foto: Uwe Hentschel

Spangdahlem. (uhe) Es ist nur noch eine Trasse, die daran erinnert, dass hier einmal eine Kleinbahnstrecke verlief. Lange in Vergessenheit geraten, erlebt die sogenannte "Bähnchentrasse" eine Renaissance.

Denn zwischen Philippsheim und Spangdahlem entsteht derzeit für rund 320 000 Euro ein neuer Radweg, der vom Bund finanziert wird und fast ausschließlich auf der alten Trasse verläuft.

Spätestens Ende Mai soll die Strecke fertig sein, die nicht nur durch die benachbarten Verbandsgemeinden Bitburg-Land und Speicher führt, sondern zudem auch das Radwegenetz der Eifel mit dem des Wittlicher Raums verbindet.

Fast auf den Tag genau vor 110 Jahren, am 6. Mai 1900, nahm die Allgemeine Deutsche Kleinbahn-Gesellschaft die acht Kilometer lange Schmalspurbahn offiziell in Betrieb.

Die Strecke führte von Philippsheim, das bereits damals mit einem Bahnhof an die Eifelstrecke Köln-Trier angebunden war, aus dem Kylltal heraus nach Binsfeld.

Die Kleinbahn diente sowohl dem Güter- als auch dem Personenverkehr, bis sie dann während des Zweiten Weltkriegs zunächst völlig ruhte. Im Anschluss daran wurde sie zwar wieder in Betrieb genommen, verlor jedoch kontinuierlich an Bedeutung.

Letzte Blütezeit in den 50er Jahren



Im Güterverkehr diente die Bahn vor allem dem Transport von Tonerde und Ziegeleiprodukten. Ihre letzte Blütezeit erlebte die Strecke in den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts, als mit dem Bau des Militärflughafens Spangdahlem Material von Philippsheim zum US-Stützpunkt transportiert wurde.

1965 wurde die Bahn schließlich stillgelegt. Fünf Jahre später wurden dann auch die Gleise herausgerissen. Eine Besonderheit des neuen Radwegs ist die, dass ein Teil der sechs Kilometer langen Route als kombinierter Rad- und Reitweg ausgewiesen wird, bei der die eine Hälfte für die Radfahrer asphaltiert und die andere extra für Pferde mit Schotter ausgelegt ist.

Eine weitere Besonderheit der Bähnchentrasse ist die dazugehörige Ausgleichfläche.

Denn diese liegt nicht - wie sonst üblich - in der Nähe der bebauten Strecke, sondern zwischen Hütterscheid und Baustert und damit rund 20 Kilometer entfernt.

Dort wurde auf einer Fläche von rund zwei Hektar eine Bachaue von ihrem Fichtenbestand befreit.

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