Ein kleines Häuschen mit vielen Freunden

Bitburg · Die Radsportfreunde bangen um ihr Vereinsheim. Das steht „Am Markt“ – der Platz, über dessen Neugestaltung die Bitburger gerade in einer Aktion der Stadt befragt werden. Dabei wird unter anderem auch gefragt, ob das Gebäude erhalten werden soll oder nicht. Bis Mittwoch können Stimmen abgegeben werden.

 Klein, aber fein: Michael Niederprüm, Vorsitzender der Radsportfreunde, will das Vereinshäuschens Am Markt erhalten.

Klein, aber fein: Michael Niederprüm, Vorsitzender der Radsportfreunde, will das Vereinshäuschens Am Markt erhalten.

Foto: Stefanie Glandien

"Markante Punkte wie der ehemalige Kiosk, jetzt Vereinsheim der Radsportfreunde, sollen erhalten bleiben. Das finden Sie sehr gut, gut, egal oder unnötig?" So lautet eine Frage im Flyer, der die Meinung der Bürger zu der Neugestaltung der Innenstadt abfragt (der TV berichtete). Nun zittern die Radsportfreunde, denn seit 2011 haben sie im ehemaligen Kiosk ihr Vereinsheim. Und das wird regelmäßig genutzt. "Wir treffen uns dort vor und nach den Touren immer samstags um 14 Uhr, mittwochs um 18 Uhr und montags nach Absprache", sagt Michael Niederprüm, erster Vorsitzender des Vereins.
Besitzer der Immobilie ist die Stadt. Die hat dem Verein bereits angeschrieben und mitgeteilt, dass das Häuschen Bestandteil der Befragung sei. "Die wir übrigens sehr gut finden", sagt Niederprüm. Mit der Stadt sei er im konstruktiven Dialog. Er sehe keinen Grund, das Gebäude abzureißen. "Es ist nicht mehr viel übrig in Bitburg, was man erhalten kann. Für uns wäre der Fortbestand sehr wichtig."
Und die Mitglieder halten das kleine Häuschen gut in Schuss. Die Stadt stellt es ihnen kostenlos zur Verfügung, die Betriebskosten übernimmt der Verein. "Wir haben einen Heizstrahler angebracht und halten es auch im Winter warm, damit nichts schimmelt. "Außerdem bringt die Nutzung durch die Radsportfreunde Leben in die Stadt", sagt der 44-Jährige. Auch für Touristen, die gerne mal eine Tour mitfahren möchten, sei es gut zu finden. Vorstellbar sei auch, dort Infotafeln mit verschiedenen Tourangeboten zu installieren, einen Schlauchautomaten (wenn jemanden eine Panne hat) und eine Tankstelle für E-Bikes aufzustellen. "Der Standort ist ideal und das Häuschen passt auch gut ins Umfeld", sagt Niederprüm.
Einen Biergarten direkt am Brunnen könnte er sich dort gut vorstellen. Überhaupt wünscht er sich mehr Leben in der Stadt. "Am Petersplatz wäre schön, wenn dort Cafés wären, die auch sonntags geöffnet haben."
Bis Mittwoch, 5. April, müssen die Radsportfreunde zittern. So lange können die Bürger sich noch an der Umfrage zur Gestaltung der Innenstadt beteiligen. Stimmen viele für den Erhalt des Vereinsheims, wird es als fester Bestandteil in die neuen Planungen eingebracht. Halten es viele für unnötig, könnte es passieren, dass der ehemalige Kiosk abgerissen wird und die Radsportfreunde sich ein neues Domizil suchen müssten.
Bei der Bürgerumfrage kann noch bis Mittwoch im Internet mitgestimmt werden auf der Seite der Stadt unter: www.bitburg-macht-zukunft.de
Info Die Radsportfreunde

Die Radsportfreunde Bitburg haben knapp 100 Mitglieder. Der Verein wurde 1993 gegründet und feiert 2018 sein 25-jähriges Bestehen. Zum Training treffen sich die Radsportfreunde immer samstags, 14 Uhr, mittwochs, 18 Uhr, und montags nach Absprache, im Vereinsheim "Am Markt". Darüberhinaus gibt es Trainingstouren im Frühjahr und Herbst sowie eine Vatertagstour und Familienwanderung. Die Trainingsfahrten für Rennradfahrer und Mountainbiker dauern zwischen zwei und vier Stunden und sind zwischen 80 und 100 Kilometer lang, beziehungsweise 40 bis 60 Kilometer (Mountainbike). Es gibt eine Damen-Rennradgruppe. Der Verein freut sich über neue Mitglieder.
Interessierte melden sich unter tourenwart@rsfbit.de oder Telefon 0151/23694174 oder 0171/1267725.
Kommentar

Würde nur noch dann gebaut werden, wenn niemand was dagegen hat, ginge nichts mehr. Bei allen Projekten gibt es Gegner, die es lieber beim Alten belassen hätten. Das wird auch bei der Neugestaltung der Plätze in Bitburg nicht anders sein. Sicher lassen sich bei der Umgestaltung des Markts auch die Interessen der Radsportfreunde berücksichtigen. Aber im Zweifelsfall steht das Ziel der Stadtentwicklung über Einzelinteressen. Nicht zu vergessen: Hier haben es die Bürger selbst in der Hand. Also: Chance nutzen und abstimmen!
d.schommer@volksfreund.de

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