Ein neues Gemeindehaus für 800 000 Euro

Watzerath · Auf ihrem Weg zu einem neuen Dorfgemeinschaftshaus ist die Gemeinde Watzerath ein Stück weiter: Die bislang genutzte ehemalige Schule wurde für 120 000 Euro an eine Familie aus dem Ort verkauft. In einer Einwohnerversammlung wurden nun die von einer Arbeitsgruppe aus Gemeinde und Vereinen erarbeitete Planung vorgestellt. Noch fehlt allerdings die Förderzusage aus Mainz für das insgesamt knapp 800 000 Euro teure Projekt.

 Auf der Einwohnerversammlung herrschte großes Interesse (Bild unten) Oben: So könnte das neue Dorfgemeinschaftshaus in Watzerath einmal aussehen. TV-Foto: Christian Brunker /Skizze: Theo Roloff

Auf der Einwohnerversammlung herrschte großes Interesse (Bild unten) Oben: So könnte das neue Dorfgemeinschaftshaus in Watzerath einmal aussehen. TV-Foto: Christian Brunker /Skizze: Theo Roloff

Watzerath. Ein neues Gemeindehaus für die rund 450 Einwohner: Das steht ganz oben auf dem Wunschzettel der Watzerather für das kommende Jahr. Denn die ehemalige Schule, die bislang von der Gemeinde und den Vereinen genutzt wird, ist für den Bedarf viel zu groß. Außerdem müsste das 50 Jahre alte Gebäude umfassend saniert werden. Doch weil die Kosten dafür auf rund 600 000 Euro geschätzt werden, hatte sich auf einer Einwohnerversammlung vor einem Jahr eine Mehrheit für einen Neubau ausgesprochen, der besser auf die Gemeinde zugeschnitten werden kann (der TV berichtete). Zumal man davon ausging, dass ein Neubau auch nicht viel teurer werde und bei den laufenden Kosten günstiger sei.
Daraufhin hat sich eine Arbeitsgruppe aus Gemeinderat und Vereinsvertretern zusammengesetzt und einen ersten Plan erarbeitet, den Architekt Theo Roloff nun vorgestellt hat. "Wir haben geschaut, welche Räume und welche Funktionen wir brauchen", sagt Roloff. Das neue Gebäude soll auf einem Gemeindegrundstück zwischen Wanderparkplatz und Sportplatz entstehen. Damit würde es deutlich näher an der Ortsmitte liegen als die ehemalige Schule. Zentraler Raum soll ein großer Saal mit rund 150 Plätzen und Bühne werden. Dazu kommen Küche, Theke, Toiletten und Räume für die Vereine und Gruppen. Eine Toilette soll überdies auch von außen zugänglich sein, so dass sie von Radfahrern, die auf dem Prümtalradweg unterwegs sind, genutzt werden kann.
Im Untergeschoss, das auf der Sportplatzseite ebenerdig ist, soll die Feuerwehr untergebracht werden, die bislang ebenfalls bei der Schule angesiedelt ist. "Wenn wir das so realisieren könnten, wären wir ein gutes Stück weiter", sagt Ortsbürgermeister Rainer Kockelmann. Allerdings sei man immer noch offen für weitere Vorschläge und Anregungen aus der Gemeinde. Von den übergeordneten Stellen habe man auch noch keine Einwände gegen die Entwürfe bekommen. Auch den Einwohnern gefällt die Planung, allerdings kommen noch einige Anregungen. Beispielsweise wünscht ein Bürger eine Treppe zwischen Gemeinde- und Feuerwehrgeschoss - die bislang nicht vorgesehen ist. Diese würde beispielsweise die Möglichkeit schaffen, dass sich die Garde an Karneval unten umziehen und dann innerhalb des Hauses nach oben kommen kann.
Zuschüsse von Land und VG


Die Gesamtkosten für das Projekt schätzt Kockelmann auf 790 000 Euro. 20 Prozent davon entfallen auf die Feuerwehr, die von der Verbandsgemeinde Prüm übernommen werden. Somit kämen auf die Gemeinde Kosten in Höhe von 650 000 Euro zu. Beim Land habe man einen Zuschuss aus dem Dorferneuerungsprogramm von 60 Prozent der Kosten beantragt. "Wir hoffen, dass wir dafür 2012 die Zusage bekommen", sagt Kockelmann. "Noch hängen wir in der Luft."
Einen Teil der Investitionssumme hat die Gemeinde bereits beisammen. Denn es ist gelungen, die ehemalige Schule an eine Familie aus dem Ort zu verkaufen - für 120 000 Euro. "Ein Glücksfall" für Kockelmann, denn man habe die Zusage, dass man zumindest Teile des Gebäudes so lange nutzen könne, bis das neue Dorfgemeinschaftshaus fertig sei. "Das war sehr wichtig für uns."
Sollte die Förderzusage aus Mainz kommen, will man ein Architekturbüro mit der Ausführungsplanung beauftragen, das danach die Ausschreibung der einzelnen Bauabschnitte vorbereitet, so dass man vielleicht sogar noch 2012 mit dem Bau beginnen könne.

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