Ein Zeichen für die Teufelsschlucht

Ernzen/Lünebach · Eine große Skulptur des Bildhauers und Kaiser-Lothar-Preisträgers Christoph Mancke schmückt seit einigen Tagen den Eingang zum Naturparkzentrum Teufelsschlucht - eine zweite steht an den Wasserfällen. Der Künstler aus Lünebach hat bereits vielen öffentlichen Einrichtungen seinen besonderen Stempel aufgesetzt.

Ernzen/Lünebach. Hochaufragender Blickfang: In der Zufahrt zum Gelände des Naturparkzentrums Teufelsschlucht in Ernzen sind soeben zwei geschweißte Corten-Stahl-Platten aufgestellt worden. Sie stammen vom Lünebacher Bildhauer Christoph Mancke, der damit eine weitere große Arbeit für den öffentlichen Raum abliefert.
Zuletzt waren es in der Region unter anderem der sogenannte Windklang für den Erbeskopf und ein kleineres Werk für den Skulpturen-Parcours in Schönecken (der TV berichtete).Ein deutlicher Hinweis


Die beiden Platten, 2,5 Meter breit und sechs Meter hoch, stehen einander gegenüber und stellen eine begehbare Schlucht dar - "die Teufelsschlucht in stilisierter Form", wie das Naturparkzentrum mitteilt. "Die Leute vom Naturpark sind an mich herangetreten", sagt der Kaiser-Lothar-Preisträger der Stadt Prüm im Gespräch mit dem TV.
Die Aufgabe sei gewesen, ein Zeichen zu setzen, einen deutlichen Hinweis auf die Schlucht: "Die sieht man ja aus keiner Richtung oder an den Wasserfällen. Viele Leute gehen dann in die falsche Richtung." Das dürften sie nun nicht mehr. Die raumgreifende Arbeit dient einerseits als Wegweiser, sie soll aber auch für sich stehen, weil sie, wie Mancke sagt, "viele Einblicke und Durchblicke hat" und je nach Position des Betrachters mal ganz offen, mal geschlossen wirke. Eine zweite, etwas kleinere Ausgabe steht am Weg zu den Irreler Wasserfällen im Prümtal, unmittelbar an der Straße.
In der Vorbereitung, sagt der 60-jährige Eifeler Künstler, sei er noch einmal in die Schlucht gegangen, um sich einen frischen Eindruck des Orts zu erwandern. Danach begannen die konkreten Überlegungen. Auch eine Art Tor sei zunächst im Spiel gewesen - "aber das hätte zu Bonanza-mäßig ausgesehen", sagt Mancke und lacht.Cortenstahl gegen Stein


Eine Arbeit aus Stein sei ebenfalls verworfen worden. Stattdessen nahm er den rotbraunen Cortenstahl, der ebenfalls aus der Natur kommt: In vielen Sandsteinfelsen ist Eisenerz enthalten, das in der rötlichbraunen Färbung sichtbar wird - wie auch in der Patina, die die Skulpturen mit der Zeit erhalten werden.
Die Idee zu den beiden Skulpturen sei im Rahmen eines vom Umweltministerium geförderten Projekts entstanden. Zweck: das Naturparkzentrum Teufelsschlucht noch attraktiver zu machen.
Für Christoph Mancke geht die Arbeit inzwischen weiter, denn er ist ein zum Glück gefragter Künstler: "Ich hab zu tun", sagt er. Die nächste Arbeit, vier große Skulpturen für eine Schule in Hassloch, ist bereits nahezu transportbereit. Auch in Luxemburg sind demnächst weitere Mancke-Arbeiten zu sehen: Dort nahm er am Wettbewerb für den Naturpark Our teil und wurde ebenfalls ausgewählt.
Weitere öffentliche Arbeiten von Christoph Mancke findet man unter anderem am ehemaligen NS-Sonderlager Hinzert, an der Fachhochschule in Hof, am Trierer Kornmarkt oder der Landesversicherungsanstalt in Speyer.

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