Ende der Schlaglochpisten

Olzheim/Großlangenfeld · Keine Dauerlösung, aber immerhin: Der Landesbetrieb Mobilität will die kaputten Ortsdurchfahrten in Olzheim und Großlangenfeld noch in diesem Jahr mit einer neuen Fahrbahndecke versehen. Diese soll halten, bis die Landesstraßen in beiden Dörfern umfassend saniert werden.

Olzheim/Großlangenfeld. Die Ortsdurchfahrt in Olzheim ist schlecht. Sehr schlecht. Von "Schlaglöchern so groß wie Schubkarren" sprach Ortsbürgermeister Hermann Wirtz einmal gegenüber dem TV. Andere vergleichen die L 23 schon mit Teststrecken für Mountainbikes. Seit Jahren hoffen die Olzheimer darauf, dass die Straße endlich grundlegend saniert wird (der TV berichtete).
Teppich aus tiefen Kratern


In Großlangenfeld das gleiche Bild. Auch dort ist die Ortsdurchfahrt - es ist die Landesstraße 1 - ein bunter Teppich aus tiefen Kratern, notdürftig aufgefüllten Schlaglöchern und immer wieder aufplatzendem Asphalt. "Es ist einfach eine Katastrophe", sagt Ortsbürgermeister Erich Kribs.
Doch das vorläufige Ende der Holperpisten ist absehbar. "Wir sind in den Planungen, die Fahrbahn in Großlangenfeld zu erneuern. Das gilt auch für Olzheim", sagt Josef Arens vom Landesbetrieb Mobilität (LBM) in Gerolstein. In beiden Orten soll die beschädigte Oberfläche vier Zentimeter tief abgefräst und neuer Asphalt aufgetragen werden.
Läuft bei der Ausschreibung alles glatt, soll Ende September mit den Arbeiten begonnen werden, sagt Arens. Die Kosten beziffert er auf jeweils rund 100 000 Euro, die der LBM übernimmt. Für die Arbeiten sei voraussichtlich eine rund einwöchige Sperrung notwendig.
"Es geht darum, wieder vernünftige Straßen zu bekommen", sagt Arens. Eine Dauerlösung sei das zwar nicht, weil der Verbund des neuen Asphalts mit dem alten Untergrund nicht optimal sei. Aber Ähnliches habe man auch schon in Habscheid praktiziert. "Dort hat das sehr gut gehalten." Es werde aber weiterhin an der grundlegenden Sanierung der Landesstraßen geplant, "die liegen jetzt nicht auf Eis", sagt Arens.
"Nicht die beste Lösung"


In den Gemeinden wird das Vorhaben des LBM begrüßt. "Ich bin froh, dass die Löcher endlich wegkommen", sagt Hermann Wirtz. "Aber die beste Lösung ist das nicht." Denn man habe die Befürchtung, dass sich die dringend notwendige Grundsanierung der Straße nun weiter verzögert. Dabei müssten auch die Bürgersteige unbedingt erneuert werden. "Die zum letzten Mal in den 1960er Jahren gemacht worden", sagt Wirtz.
In Großlangenfeld kann man hingegen einem Aufschub auch etwas Positives abgewinnen: "Wir haben in den vergangenen Jahren unsere Gemeindestraßen gemacht", sagt Kribs.
Nun wäre eigentlich die grundlegende Erneuerung der Ortsdurchfahrt an der Reihe - samt Bürgersteigen, Kanal, Beleuchtung und allem, was sonst noch dazugehöre. Doch weil die Anlieger durch ihre Beiträge stark belastet worden sind, ist man froh, nun diese umfassende Erneuerung ein paar Jahre nach hinten verschieben zu können. "So bekommen wir wieder ein bisschen Luft", sagt Kribs.
Bislang wurden bei Ausbauten jeweils die Anlieger zur Kasse gebeten. Nun will man auf wiederkehrende Beiträge umsteigen, die von allen Grundstücksbesitzern im Dorf gezahlt werden.
"Das ist jetzt zwar keine Lösung für 30 Jahre, aber ich denke, dass wir jetzt fünf bis sieben Jahre Ruhe haben."Extra

Weil zumindest für das Auftragen der neuen Asphaltdecke eine Vollsperrung der jeweiligen Straßen notwendig ist, laufen derzeit die Gespräche über mögliche Umleitungsstrecken. In Großlangenfeld findet dazu in der kommenden Woche ein Treffen von Gemeinde, Polizei, Busunternehmern und weiteren Betroffenen statt, in dem die Details geklärt werden sollen, sagt Ortsbürgermeister Erich Kribs. Ein Problem ist laut Josef Arens, dass auch im Nachbarort Brandscheid gebaut werden, und damit diese Straße als Verbindung nicht infrage kommt. ch

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