Fließem. Einmal Polizist, immer Polizist. Obwohl er sich 2009 von der Polizeiinspektion Bitburg verabschiedet hat, lässt ihn sein ehemaliger Beruf nicht los. Denn als Mitte Januar ein Mini-Bagger am Verbindungsweg zwischen der Ortschaft Fließem und dem Gewerbepark geklaut wird, fängt der Ortsbürgermeister der Gemeinde an zu ermitteln. Sein Name? Schnarrbach. Klaus Schnarrbach.
Schockierende kriminelle Energie

"Ich bin nachts definitiv nicht mit dem Spürhund unterwegs", sagt er. "Aber ich fühle mich in diesem Fall verpflichtet, etwas zu unternehmen." Für das Verlegen von Internetbreitbandrohren hatte sich die Gemeinde von der Firma Baumatra einen Mini-Bagger geliehen.
Nun ist das Gerät weg - und Schnarrbach der Gelackmeierte. Denn die Gemeinde haftet für den Verlust. "Von 40 oder 50 Baggern, die dort oben herumstehen, wurde ausgerechnet unserer geklaut", ärgert er sich und erklärt: "Das wird uns an die 15 000 Euro kosten, wenn die Versicherung nicht zahlt."
Schnarrbach weiß, dass ein "einfacher Bagger" bei der Polizei keine Priorität hat. Deshalb hält er Augen und Ohren offen. "Ich möchte als Ortsbürgermeister nicht in die Ermittlungen eingreifen. Aber es ist persönlich, und bei so etwas kommt nun mal der Polizist in mir durch."
Während Schnarrbach bemüht ist, den Bagger zu finden, zeigt sich Theo Hau schockiert von so viel krimineller Energie. Der Inhaber von Baumatra hofft, dass der Bagger wiedergefunden wird. Genauso wie Schnarrbach. Dieser weiß jedoch seit kurzem, dass der Bagger von Unbekannten auf ein Abschleppfahrzeug mit ausländischem Kennzeichen verladen wurde. Und mittlerweile wohl irgendwo weit weg Erde aushebt. mmp