flüchtlinge

Zu unserem Bericht "Leer - aber betriebsbereit: Zelte bleiben stehen" (TV vom 31. Dezember) schreibt diese Leserin:

Laut Stellungnahme der ADD muss kein Flüchtling in Rheinland-Pfalz mehr im Zelt schlafen. Das ist eine sehr erfreuliche Nachricht. Aber: Wie viele Romafamilien mit kleinen Kindern sind wohl im letzten Jahr - insbesondere kurz vor oder seit Winterbeginn - auf den Straßen des Balkans ausgesetzt worden? Mit Zustimmung auch unserer Landesregierung wurden im Bundesrat sämtliche Balkanstaaten ab 1. November 2015 zu sicheren Herkunftsländern erklärt. Für Roma sind nahezu alle diese Regionen es nachweislich nicht. Ich bin höchst besorgt über die gnadenlose Abschiebungspraxis, die aus Menschen, die hier eine Zuflucht fanden und teilweise bereits hervorragend integriert waren, innerhalb von Stunden obdach- und perspektivlose, der Willkür einer Mehrheitsgesellschaft ausgelieferte Opfer macht. Glücklicherweise nehmen wir traumatisierte Kriegsopfer in großer Zahl auf, da kann es kaum Sinn einer humanitären Praxis sein, andere Menschengruppen einer teilweise erneuten Traumatisierung auszusetzen. Diese Abschiebungen sind menschenunwürdig. Allen, die bereits "freiwillig" ausgereist sind, müsste über das neue Einwanderungsgesetz die sofortige Rückkehr an die für sie vorhandenen Arbeits- beziehungsweise Ausbildungsplätze ermöglicht werden. Die Einhaltung der Zweijahresfrist bis zu einer neuen Bewerbung auf dem Arbeitsmarkt ist gerade für die Menschen, die länger hier sehr gut integriert und bereits in Arbeitsverhältnissen oder mit konkreten Arbeitsangeboten versehen waren, eine nicht nachvollziehbare Härte. Martina Fröhlinger, Hersdorf

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