Frisch Getaufte und schöne Gebrauchte: Autofestival, Oldtimer-Treffen und verkaufsoffener Sonntag in Bitburg

Bitburg · Gäßestrepper-Taufe, Autofestival, Oldtimer-Treffen und verkaufsoffener Sonntag: In Bitburg wurde am vergangenen Wochenende viel geboten. Und entsprechend groß war auch der Andrang.

Bitburg. Als die unheilige Bruderschaft mit Markus Müller fertig ist, sieht dieser so aus, als sei er mit einem gut gefüllten Dixi-Klo umgefallen. Hemd und Hose sind hinten komplett mit brauner Brühe überdeckt. Müller ist neben Vincent Magnus und Hermann-Josef Fuchs einer der drei diesjährigen Täuflinge, die beim Gäßestrepperfest am Samstagnachmittag in der Fußgängerzone dran glauben müssen. Magnus ist Bürgermeister der Bitburger Partnerstadt Arlon, Fuchs Ortsvorsteher in Matzen und Müller Mitarbeiter der Volksbank. Darüber hinaus ist Letzterer auch Protokollant und Kassenwart der Bitburger Bruderschaft, die jedes Jahr auserwählte Bitburger mit ihrer selbstgebrauten Plörre tauft und diese so zu echten Beberiger Jungen macht.

Die Pater sind froh, dass der Mann der Volksbank sie so tatkräftig unterstützt. Und deswegen wird er auch zuletzt getauft. Denn der Letzte bekommt immer den ganzen Rest des Taufwassers, das aus Kyll- und Nimswasser, Bier, Gewürzen und Bohnenkraut zusammengemischt wird. Ähnlich, wie die drei Täuflinge nach dieser Prozedur die Bühne volltropfen, tropft auch das ein oder andere Fahrzeug, das am Tag darauf beim Bitburg Classic im Industriegebiet Auf Merlick zu sehen ist. Hier und da verlieren einige Motoren und Getriebe etwas Öl. Doch das gehört dazu. Rund 800 Teilnehmer haben sich zu dem Old- und Youngtimer-Treffen angemeldet.

Jedes Fahrzeug, das auf die Wiese fährt, kommt vorher an Markus Angel vorbei. Er ist Mitglied des Bitburg-Classic-Teams und Moderator der Veranstaltung. Angel stellt den Zuschauern jedes Fahrzeug vor. Einige seiner persönlichen Favoriten stehen nur wenige Meter entfernt: ein alter Jaguar XK 150 S und ein silberner Mercedes SL 300. "Der liegt preislich schon im siebenstelligen Bereich", sagt Angel und zeigt auf den SL. "Bitte respektieren Sie dieses automobile Kulturgut" steht auf einem Zettel in der Windschutzscheibe dieses Oldtimers, mit dem ausdrücklich das Öffnen oder Betreten dieses Kulturguts untersagt wird.

Respekt vor solchen Fahrzeugen hat auch Edgar Bujara. Er ist selbst Oldtimer-Besitzer, Vorsitzender des Gewerbevereins und Chef eines Autohauses. Er kommt somit an diesem Sonntagnachmittag gleich dreifach auf seine Kosten.

Denn das Young- und Oldtimer- Treffen ist kombiniert mit dem Autofestival auf Merlick und dem verkaufsoffenen Sonntag in der Innenstadt. Organisiert wird alles vom Gewerbeverein. Bujara ist zufrieden mit dem Verlauf der gesamten Veranstaltung. "Da geht einem doch das Herz auf", sagt er mit Blick auf die vielen Autos - und die vielen Tausend Menschen, die sich dafür interessieren. Egal ob Oldtimer oder Neuwagen.

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