Die Rückbesinnung auf biologisch angebaute Lebensmittel oder umweltverträgliche Baustoffe ist zu spüren. Und das ist auch gut so. Denn wir alle spüren, wie verletzlich unsere Welt und die uns umgebende Natur sind. Welchen Schaden haben wir ihr nicht schon angetan? Was muten wir ihr noch zu? Auch die Medizin geht wieder alternative Wege. Wurde vor 10/15 Jahren noch bei jeder Erkältung und jedem Kratzen im Hals ein Antibiotikum verschrieben, versuchen Ärztinnen und Ärzte heute wieder alternative Wege zu gehen. Es muss nicht in jedem Fall die chemische Keule sein. Heute feiern wir "Maria Himmelfahrt" - und auch dieser Feiertag hat etwas mit diesem Trend zu tun. Natürlich - an erster Stelle erinnern wir uns daran, dass Maria die von Gott erwählte Frau ist, von der wir glauben, dass Gott sie mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen hat. Darin ist sie unser Vorbild. Denn letztlich glauben wir, dass das, was Maria widerfahren ist, auch uns widerfahren wird. Jeder Einzelne von uns ist dazu berufen - in die Gemeinschaft mit Gott einzugehen. Der Blick auf Maria ist ein Blick in unsere eigene Zukunft. Aber es gibt eben auch den Aspekt "Zurück zur Natur". Seit Jahrhunderten gehört zu diesem Tag die Tradition der Segnung der Kräuter. Auch in unseren Gemeinden wird dies gepflegt. Dieser Brauch will sagen: Maria hat das "Heil" bei Gott schon erreicht, wir sind noch auf dem Weg dorthin. Ziel unseres Lebens ist es, "heil zu sein", innerlich wie äußerlich, vor Gott, vor uns selbst und vor den Menschen. Und die Natur mit ihren Kräutern verhilft uns dazu; deshalb werden die Kräuter gesegnet. Wir brauchen das "heil sein" - in uns und um uns. Das spüren wir mehr und mehr. Im Segensgebet über die Kräuter heißt es: Gott, die Kräuter erinnern uns an deine Herrlichkeit und an den Reichtum des Lebens. Schenke uns auf die Fürsprache Mariens dein Heil und lass uns zur ewigen Gemeinschaft mit dir gelangen. Klingt nicht schlecht. Deshalb "zurück zur Natur" - und das nicht nur am Feiertag! Pastor Thomas Weber, Bitburg