Gute Aktion bewahren

Schwarze Schafe gibt es überall Es gibt sie bekanntlich in der Politik. Es gibt sie in den Verwaltungen, in der Wirtschaft und eben auch bei den Bürgern dieses Landes. Gemeint sind die Zeitge-nossen, die verantwortungslos die Lasten des Daseins auf ihre Mitbürger abwälzen.

Nunmehr kommt der Dreck-weg-Tag in die Diskussion, und ich prophezeie einfach einmal: Damit hat er schon verloren. Natürlich gibt es auch Missbrauch. Es ist aber davon auszugehen, dass der uneinsichtige Bürger dann seinen Müll in der Gemarkung entsorgen würde, wenn er hier nicht den Container des Dreck-weg-Tages nutzen könnte. Der ehrliche und umweltbewusste Helfer der Aktion ist da schon in einem Zwiespalt. Er muss so oder so den Müll von Zeitgenossen entsorgen, die mit unserer Solidargemeinschaft längst nichts mehr am Hut haben. Man braucht sich nur die Straßenränder bei uns anzusehen, dann sieht man eindeutig den Werteverfall, den unsere Gesellschaft zur Zeit in rasantem Tempo durchläuft. Ein Stück weit wird der Müll auch auf unsere Gesellschaft geworfen. Einem Gemeinwesen, in dem man sich wohl fühlt, zu dem man uneingeschränkt steht, würde man so etwas nicht zufügen. Die Verursacher sind beim Dreck-weg-Tag nicht dabei. Möglicherweise amüsieren sie sich über die Helfer sogar, und werfen noch am gleichen Tag die McDonalds-Tüte wieder aus dem Auto heraus. Was aber ist dann, wenn die Aktion nunmehr kaputt geredet wird? Der Müll bleibt über Jahre liegen, es kommt von Jahr zu Jahr neuer Müll hinzu, und am Ende haben wir Zustände, wie sie so ja dann von den Dreimalklugen auch wieder keiner gewollt hat. Noch ein Wort zu den neuen Regeln. Bei dieser Aktion sind Gemeinde, Verwaltung und Sammler ein Team. Sicher waren die Verwaltungsschreiben in diesem Jahr in der Sache begründet, in der Ausgestaltung indes unakzeptabel. In unserer Gemeinde hat das Trennen des Abfalls keine Probleme gemacht, wir haben auch festgestellt, dass es von Jahr zu Jahr weniger wird, was wir in der Natur an Müll finden. Wenn die Verwaltung jetzt noch übt, ihre Schreiben in einem kooperativen Schreibstil zu verfassen, dann sollte es möglich sein, diese gute Aktion zu erhalten. Jürgen Holbach, Bettingen (Anmerkung der Redaktion: Der Autor ist Ortsbürgermeister in Bettingen)

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