Housing bleibt vorerst in US-Hand: Amerikanische Grundschüler werden ab Herbst in Bitburg unterrichtet

Bitburg · Wie geht es weiter mit der Housing in Bitburg? Vor Jahren war geplant, dass die Amerikaner das Areal 2015 verlassen, dann hieß es 2016, dann 2017. Doch jetzt erklärt die Airbase Spangdahlem: "Wir haben den deutschen Behörden noch kein Datum genannt, ab wann wir die Housing endgültig verlassen werden." Ab Herbst werden nun erstmal Hunderte Grundschüler aus Spangdahlem nach Bitburg umquartiert.

Bitburg. 500 Grundschüler und 35 Schulmitarbeiter der Elementary School Spangdahlem (Grundschule auf der Airbase) werden ab Herbst vorübergehend in die Elementary School Bitburg auf dem Housing-Gelände umquartiert. Das hat die Airbase gegenüber dem Trierischen Volksfreund bestätigt. Wie lange die Schüler dort bleiben werden, konnte eine Sprecherin allerdings nicht sagen. Einem Bericht der US-Militärzeitung "Stars and Stripes" zufolge, sollen die Kinder für rund drei Jahre in der Bitburger Elementary School unterrichtet werden. Wie die Zeitung weiter berichtet, sei Eltern und Lehrern mitgeteilt worden, dass die Schüler bis voraussichtlich 2018 zwischen Spangdahlem und Bitburg pendeln werden. Der Grund ist die Renovierung der Schule auf dem Airbase-Gelände, erklärt eine Base-Sprecherin.
Laut "Stars and Stripes" soll die Schule nicht nur umgebaut, sondern auch erweitert werden. Derzeit besuchen 510 Mädchen und Jungen die Einrichtung, ab 2018 sollen es dann bis zu 870 sein, so die Zeitung. Grund dafür ist die Vergrößerung des Flugplatzes. Die Airbase Spangdahlem soll um 1300 Armeeangehörige verstärkt werden (der TV berichtete), somit werden auch mehr Kinder im Grundschulalter nach Spangdahlem kommen. Für die Stadt Bitburg bedeutet das: Die Freigabe der Housing verzögert sich weiter. Dabei wollten die Amerikaner ursprünglich bereits 2015 aus der Housing abziehen, dann 2016. Jetzt heißt es aus der Pressestelle der Airbase: "Wir haben den deutschen Behörden noch kein Datum genannt, ab wann wir die Housing endgültig verlassen werden." Derzeit, so die Airbase, wohnten keine US-Armeeangehörigen mehr auf dem Areal. "Die letzten haben die Housing im Oktober 2014 verlassen."
Es gebe momentan auch keine Pläne, dass wieder Armeeangehörige in die Gebäude ziehen. Bitburgs Pressesprecher Werner Krämer zeigt sich auf TV-Anfrage überrascht über den anstehenden Umzug der Schüler in die Bierstadt. "Mir ist nichts davon bekannt, aber wir begrüßen das." Egal ob die Amerikaner die Housing nun 2018, 2019 oder sogar erst 2020 an Deutschland zurückgeben - die Stadt arbeite an einem Entwicklungsplan für das Gelände nach dem Abzug, berichtet Krämer. "Was dort genau passieren wird, ist noch nicht sicher", sagt Krämer, "fest steht lediglich, dass dort keine Monokultur entstehen soll." Auch eine Landesgartenschau sei nach wie vor eine Option, erklärt Krämer. "Das ist noch nicht vom Tisch."
Momentan, so berichtet die Zeitung "Stars and Stripes", werden 160 Grundschüler auf dem Housing-Gelände unterrichtet. Der Umbau der Grundschule ist nicht das einzige Schulprojekt, das auf dem Stützpunkt umgesetzt werden soll. Auch eine "Middle-" und "Highschool" ist geplant. Baubeginn soll im Sommer 2016 sein, das Ende drei Jahre später, im Sommer 2019.Extra

Im Stadtbauamt wurden im Jahr 1952 erstmals Skizzen für die Housing präsentiert. Land wurde beschlagnahmt, mehr als 30 Bitburger enteignet. Im Sommer rollten Bagger an. Bereits ein Jahr später waren die meisten Blocks bereits bezogen. Zu der kleinen Stadt, "Neu-Amerika" genannt, gehören unter anderem ein Kaufhaus, Schulen, Kirche, Krankenhaus, Kino sowie Sporthallen. mfrExtra

Insgesamt haben die USA seit 1994 rund eine Milliarde Dollar in die Airbase Spangdahlem investiert. 80 Prozent aller Bauarbeiten auf dem Gelände werden von Betrieben aus der Region ausgeführt. Auf dem Flughafen östlich von Bitburg leben und arbeiten derzeit rund 11 000 Menschen. Dazu gehören 3700 Militärangehörige mit Familien sowie 850 deutsche Zivilbeschäftigte. mfr

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