"Ich habe nur geholfen"

WALLERSHEIM/ST. VITH. Durch beherzte Hilfe am Unfallort hat Boris Hiltawski aus Wallersheim einem 41-jährigen Motorradfahrer aus Monschau das Leben gerettet. Weil der Schwerverletzte sich bei dem ihm zunächst Unbekannten bedanken wollte, waren die Medien um Mithilfe gebeten worden.

"Alle aus meinem Umfeld sind davon überzeugt, dass er mir letztendlich das Leben gerettet hat. Hätte er nicht sofort gehandelt, wäre ich nicht mehr am leben." Achim Krauthausen, passionierter Biker aus Monschau, liegt immer noch im Krankenhaus in Eschweiler/Nordrhein-Westfalen (NRW). Inzwischen hat er fünf Operationen hinter sich, lag 14 Tage auf der Intensivstation, wo die Ärzte ihm sechs Liter Blutkonserven verabreichen mussten. Nach zunächst 13-tägigem Koma ist Krauthausen inzwischen vorsichtig optimistisch: "Momentan besteht zu 80 Prozent die Aussicht, dass mir mein Bein erhalten bleibt." Zu verdanken hat er diesen Genesungsprozess Boris Hiltawski aus Wallersheim. Der 27-jährige Brandmeister bei der Berufsfeuerwehr Kerpen/NRW und Lehrrettungsassistent beim Malteser Hilfsdienst in Bonn war am Sonntag, 15. August, gegen 14.30 Uhr mit seiner Frau Sabine zwischen St. Vith und Burg Reuland unterwegs. In Luxemburg wollte das junge Ehepaar Verwandte besuchen, als sie auf die Unfallstelle stießen. Dort war wenige Minuten zuvor Achim Krauthausen, der mit einer rund 40-köpfigen Motorradfahrer-Gruppe unterwegs war, beim Linksabbiegen von einem Personenwagen erfasst worden. "Der Mann lag schwer verletzt auf dem Grünstreifen und windete sich vor Schmerzen", erinnert sich Hiltawski, der sofort zur Tat schritt. Auch nachdem die belgischen Rettungskräfte eintrafen, ging er den Kollegen zur Hand, stillte die Blutung und kümmerte sich um das zertrümmerte Bein Krauthausens. "Ich habe einfach nur geholfen", sagt Boris Hiltawski heute, der nach seiner lebensrettenden Aktion weiter Richtung Luxemburg fuhr. Um sich beim Ersthelfer zu bedanken, starteten die Motorradfreunde von Achim Krauthausen nach dem Überwinden des ersten Schocks über die Malteser im Bistum Trier eine Suchmeldung. Weil Hiltawski seine Malteser-Jacke getragen hatte und das Bitburger Kennzeichen in Erinnerung geblieben war, wählten die Monschauer Biker den Weg über die Malteser, die wiederum die Medien einschalteten, um den Lebensretter ausfindig zu machen. Auch im TV erschien am 16. September ein Artikel mit der Überschrift "Lebensretter gesucht". Auf diesem Weg erreichte man schließlich den jungen Ersthelfer. Achim Krauthausen, der noch etliche Wochen im Krankenhaus verbringen muss, ist dankbar: "Sobald ich wieder einigermaßen genesen bin, nehme ich Kontakt zu Boris Hiltawski auf. Ich werde mich bei ihm melden. Danken Sie ihm vorab!"

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