Jeden Tag eine Stunde Bewegung

Hüpfen, Springen, Laufen: Zu Beginn des Schuljahres wurden an der Prümer Realschule drei Sportklassen für die neuen Fünftklässler angeboten (der TV berichtete) - eine Maßnahme für mehr Bewegung im Schulalltag.

 Wie begeistert sie vom verstärkten Sportunterricht sind, zeigen die Schüler der 5c der Kaiser-Lothar-Realschule Prüm. Foto: Schule

Wie begeistert sie vom verstärkten Sportunterricht sind, zeigen die Schüler der 5c der Kaiser-Lothar-Realschule Prüm. Foto: Schule

Prüm. (red) "Der Schulalltag ist zu statisch, deswegen brauchen unsere Schüler mehr Bewegungszeiten", stellt Thomas Lauxen, Konrektor der Prümer Realschule fest. Die Lösung: die Einführung von Sportklassen. Das bedeutet, dass die Klassen pro Tag eine Stunde Sport statt nur zwei Wochenstunden haben. Dadurch sollen die Konzentrationsfähigkeit gesteigert, mehr Freude an Schule durch bessere Lernatmosphäre und einer ausgeprägteren Klassengemeinschaft erreicht, motorische Grundeigenschaften gefördert sowie Anreize für sinnvolle Freizeitgestaltung (Sport im Verein) geschaffen werden.

Der TV fragte nach. Volkmar Herbst, Sportlehrer der Klasse 5c, bestätigt, dass durch die sportliche Betätigung dem allgemeinen Bewegungsmangel - wie im Lehrplan gefordert - entgegengewirkt wird, was sich positiv auf den restlichen Vormittag auswirke. "Der Schulsport dient unter anderem dem Abbau von Aggressionen, denn auch Toben und Schreien sind erwünschte Aktivitäten des Sportunterrichts, der nun besonders durch die tägliche Sportstunde ausgleichend gegenüber den kognitiven Belastungen des Schulmorgens wirkt," sagt er. Auch die Schüler Svenja Loscheider und Leon Heyen der Klasse 5a stimmen dem zu: "Wenn wir am Vormittag einen Test schreiben, haben wir täglich Gelegenheit, uns zwischendurch auszutoben und uns auf die nächste Stunde zu konzentrieren", sagen sie.

Positiv bemerkt ihre Sportlehrerin Charlotte Pentzlin, dass sie durch die zusätzlichen Stunden mehr "Raum für spontane Ideen und intensivere Sportübungen" habe. Zudem sieht Uschi Hellriegel, Sportlehrerin der 5b, dass soziale Verhaltensweisen verbessert werden. "Außerdem gelingt es endlich, eine breite Palette an Aktivitäten im Schulsport anzubieten, so dass für jeden unserer Schüler etwas dabei ist", fügt Herbst hinzu.

Gelernt wird teilweise nachmittags



Jedoch könne man zum jetzigen Zeitpunkt keine Aussagen über gesteckte Ziele wie einer ausgeprägteren Klassengemeinschaft, besseren Noten oder mehr Freude an Schule machen. Die beiden Sport- und Klassenlehrerinnen Uschi Hellriegel (5b) und Charlotte Pentzlin (5a) kritisieren: "Leider findet eine Sportstunde auf Kosten der wöchentlichen Klassenleiterstunde statt." Diese Zeit fehle ihnen, um Organisatorisches zu klären und Präventionsmaßnahmen zur Stärkung der Klassengemeinschaft durchzuführen.

Organisatorisch findet die tägliche Sportstunde aber ohne Kürzung von Fachunterricht, der teilweise am Nachmittag liegt, statt und soll vorzugsweise in der 3. und 4. Stunde erteilt werden. Dies ist jedoch nicht immer der Fall.

Konrektor Thomas Lauxen erklärt: "Wir haben den Wunsch der Eltern auf Einrichtung von drei Sportklassen - ursprünglich geplant war eine Sportklasse - gerne erfüllt, mussten dadurch jedoch Einschränkungen im Stundenplan in Kauf nehmen." Dennoch komme der aktuelle Stundenplan dem Ziel, möglichst viele Sportstunden in der Mitte des Vormittags zu platzieren sehr nahe und sei deshalb ein guter Kompromiss.

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