Löcher, Risse, Senken: Wie der Eifelkreis versucht, die schlimmsten Straßenschäden zu beheben

Bitburg/Prüm · Straßen erneuern, Kurven ausbauen, Rutschungen beseitigen: Der Eifelkreis Bitburg-Prüm hat 760 Kilometer Straße, die er in Schuss halten muss. Nach der letzten Begutachtung gelten davon 28 Prozent als sanierungsbedürftig, derzeit wird neu bewertet: Die Ergebnisse sollen Anfang 2017 vorliegen.

760 Kilometer an Straßen im Kreis, davon 215 Kilometer in schlechtem Zustand - zu diesem Ergebnis ist zumindest die jüngste Bestandsaufnahme im Jahr 2011 gekommen. Doch nur, weil eine Straße als sanierungsbedürftig gilt, heißt das nicht, dass sie es automatisch ins Investitionsprogramm des Eifelkreises Bitburg-Prüm schafft. Das kann sich die Kommune, angewiesen auf eine Landesförderung, nicht leisten.

Während es also an der ein oder anderen Stelle im Straßennetz im zugleich größten und am dünnsten besiedelten Landkreis von Rheinland-Pfalz weiterbröckelt, wird trotzdem nur saniert, was auch wirklich dringend eine Erneuerungskur braucht.

Elf Prozent aller Kreisstraßen des Landes liegen im Eifelkreis. Der ist außerdem für 138 Brücken und 123 Stützwände zuständig. Zwei davon: die K14 bei Ingendorf und die K21 bei Niederweis - und dort wird demnächst gearbeitet.
Denn beide Projekte hat der Kreisausschuss noch schnell vor der Sommerpause in die Mache geschickt. Dort sollen nämlich Rutschungen beseitigt werden. Eigentlich eine eher kleine Sache - die Kosten belaufen sich auf insgesamt 150.000 Euro - aber dennoch eine wichtige: Die Sanierung sei nun notwendig, sagt Reinhold Schneider, Chef der Masterstraßenmeisterei Bitburg, nachdem "in den letzten Jahren da einfach immer Bewegung drin war" und es nun nicht mehr aufgeschoben werden könne. Zum Teil hänge das auch mit den Unwettern dieses Sommers zusammen: An beiden Stellen auf der K14 und der K21 "hat sich der Hang gesetzt und damit auch die Fahrbahn. Dadurch entstehen Risse, und wenn dann auch noch Wasser eindringt, dann entstehen Gleitflächen", sagt Schneider.

Werde dies nicht behoben, sei mit "einem stetig fortschreitenden Abrutschen der Böschungen" zu rechnen, heißt es auch in der Beschlussvorlage. Die Straßenmeisterei hat dort bereits das Erdreich untersucht, um herauszufinden, wo sich standfester Boden befindet - damit die Arbeiter wissen, wie sie die Böschung sichern müssen. Für diese Sicherung werde nun der Hang ausgeschachtet und Stützkörper bis in eine Tiefe von maximal drei Metern und im Abstand von fünf Metern eingebaut, die jeweils 1,50 Meter breit sind.

Um die Last besser zu verteilen, wird auf den Stützkörpern ein Balken aus Erdbeton angebracht. Im Anschluss soll auch die Fahrbahn jeweils auf rund 70 Metern Länge erneuert werden. Wie Josef Arens vom Landesbetrieb Mobilität Gerolstein mitteilt, wolle man den Auftrag nun unverzüglich erteilen, damit es zügig losgehen könne. "Insgesamt dauern die Arbeiten dann etwa drei Wochen."

Der Kreisausschuss hat noch zwei weitere Projekte auf den Weg geschickt: Die K65 in Baustert soll auf einer Länge von rund 110 Metern ausgebaut und in der Kurve erweitert werden. Kosten: 120.000 Euro. Ebenfalls auf einer Länge von 650 Metern ausgebaut sowie verbreitert wird die K104 zwischen Oberlascheid und Halenfeld - für 350.000 Euro.
Alle drei Sanierungen werden mit je 70 Prozent vom Land gefördert. Sie gehören alle drei zum Kreisstraßenbauprogramm der Jahre 2016 und 2017, das insgesamt 25 Aufträge umfasst, zusammen eine Investition von rund 9,8 Millionen.

Für die Jahre 2018 bis 2022 soll ein neues Investitionsprogramm aufgestellt werden. Dafür werde derzeit eine neue Bewertung der Kreisstraßen angefertigt, sagt Hans-Jürgen Böttel von der Abteilung Kreisstraßenbau der Kreisverwaltung. "Wir erwarten Anfang 2017 die ersten Ergebnisse."

Es werden sich auch dann wieder Straßen finden, die als nächstes saniert werden müssen - auf manchen rollen laut Kreisverwaltung immerhin jeden Tag bis zu 2000 Fahrzeugen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort