Mit Genuss ans Werk: Gemeinsam kochen und essen im neuen Landhotel im Gaytal

Körperich-Obersgegen · Die Ära des Gaytalparks in Körperich-Obersgegen ist schon lange Geschichte (der TV berichtete). Nur noch die Hülle erinnert entfernt an das ehemalige Umwelterlebniszentrum. Am Sonntag, 1. Mai, eröffnet an dieser Stelle das Genusswerk Eifel. Dahinter verbirgt sich ein ungewöhnliches Konzept der Biobauernfamilie Uschi und Wolfgang Wagner aus Geichlingen.

 Endlich Eröffnung nach 17 Monaten Bauzeit: Uschi und Wolfgang Wagner freuen sich auf die ersten Gäste in ihrem Genusswerk Eifel. TV-Foto: Stefanie Glandien

Endlich Eröffnung nach 17 Monaten Bauzeit: Uschi und Wolfgang Wagner freuen sich auf die ersten Gäste in ihrem Genusswerk Eifel. TV-Foto: Stefanie Glandien

Foto: (e_bit )

Kurvenreich ist die Fahrt mit dem Auto von Geichlingen nach Körperich. Links und rechts eröffnet sich ein weiter Blick über grüne Felder, Wälder und Wiesen. Und dann schiebt sich auf der rechten Seite an einer Anhöhe gelegen ein futuristisch anmutender Bau ins Sichtfeld. Dort wird zurzeit noch mit Hochdruck gearbeitet. Denn das ehemalige Umwelterlebniszentrum wird zum Genusswerk Eifel umgebaut. Der Name klingt schon mal gut, doch was verbirgt sich dahinter? Das Konzept, eine Mischung aus frischen Speisen und Getränken, erlebnisreichen Angeboten rund ums Kochen und schönen Hotelzimmern, haben sich die neuen Besitzer, Uschi und Wolfgang Wagner, überlegt. Die beiden führen in Geichlingen einen Biobauernhof und vermieten hochwertige Ferienappartements.Kochschule inklusive

"Wir werden oft nach Übernachtungsmöglichkeiten gefragt, vor allem nach Zimmern mit Frühstück", sagt Wolfgang Wagner. Und seit ihrem Auftritt in der Fernsehsendung "Leckere Landpartie" sei seine Frau immer wieder gefragt worden, ob sie nicht eine Kochschule anbieten wolle. Diese Wünsche werden jetzt erfüllt. Das Genusswerk vereint ein kleines Landhotel mit acht Zimmern und zwei Suiten (inklusive Whirlpool, Sauna und Dachterrasse), einen sehr großen Kochbereich, in dem auch Kochschulen, Küchenpartys oder Seminare stattfinden können, und ein Bistro, in dem es ähnlich einer Straußwirtschaft eine kleine Karte mit Gerichten aus regionalen Produkten, hopfenreiche Getränke und eine gut sortierte Weinkarte geben soll.
Klar ist, dass auch die Zahl der Mitarbeiter aufgestockt wird. Zurzeit sind drei feste und fünf Teilzeitmitarbeiter beschäftigt. Zukünftig werden wohl noch drei bis fünf weitere Arbeitsplätze entstehen.
"Wir wollten kein isoliertes Geschäftsfeld, sondern unser bestehendes Angebot ergänzen", erklärt Wagner. War die Lage auf dem Land für den Gaytalpark eher ungünstig, sieht der Biobauer darin für sein Projekt einen Vorteil. So suchen seine Gäste vor allem Ruhe, schöne Wanderwege und Naturerlebnisse - alles Dinge, die vor Ort vorhanden sind. Ein weiterer Vorteil ist, dass er die neu hinzugewonnenen Flächen (etwa zehn Hektar) landwirtschaftlich, zum Beispiel für seine Ammenviehherde, nutzen kann.Große Erwartungen

Das neue Angebot richtet sich nicht nur an Touristen, sondern auch an die Einheimischen "jeden Alters", wie die Wagners betonen. Denn auch Kooperationen mit Kindergärten und Schulen stehen sie offen gegenüber. "Wir können Flächen zum Bepflanzen zur Verfügung stellen oder auch unsere Küche", sagt Uschi Wagner. Das öffentliche Interesse sei jedenfalls schon groß. Es gebe schon Anfragen, die Erwartungshaltung der Menschen sei hoch, sagt sie, und gesteht, dass sie manchmal schon ein bisschen Angst vor der eigenen Courage habe. Doch die Sorgen scheinen unbegründet: Nach 17 Monaten Umbauarbeiten mit Investitionen im sechsstelligen Bereich kann sich das Ergebnis sehen lassen.
Aus den großen Fenstern im gerundeten Eingangsbereich und von der großen Terrasse hat man einen grandiosen Ausblick in die Landschaft. In die Toscana fahren muss da niemand mehr. Der Innenraum ist puristisch gehalten. Die Wände aus Sichtbeton werden aufgelockert durch Regale, Theke und Tische aus Eichenholz, an denen Stühle aus Filz und Leder stehen. Das Ganze wirkt modern und trotzdem gemütlich. Ab 1. Mai ist es dann soweit: Das Genusswerk öffnet seine Türen.Extra

 Von außen sieht das Genusswerk so aus wie auf diesem Modell.

Von außen sieht das Genusswerk so aus wie auf diesem Modell.

Foto: (e_eifel )

Das Umwelterlebniszentrum wurde im Jahre 1996 eröffnet. Die Idee war, dass Besucher dort viele Informationen über die Eifel, die Landschaft im deutsch-luxemburgischen Naturpark sowie über das Zusammenspiel von Natur und Technik erfahren. Doch das knapp vier Millionen teure Besucherzentrum, das Modell für andere deutsche Schutzgebiete sein sollte, floppte. Die Anbindung war schlecht und das Konzept kam nicht an. Die Besucher blieben aus. 2011 wurde der Gaytalpark geschlossen. 2013 hat die Familie Wagner aus Geichlingen mit ihrem Konzept im Bieterverfahren überzeugt und sich gegen zwei weitere Interessenten durchgesetzt. sn

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