Tourismus Wo bitte geht’s denn hier lang?

Stadtkyll · Stadtkyll ist nach wie vor einer der beliebtesten Ferienorte in der Eifel. Auch deshalb hat man nun die Wanderwege rund um den Luftkurort deutlich verbessert.

  Und nach dem Regen wird’s auch wieder schön: Blick durch das Obere Kylltal in RIchtung Stadtkyll – mit himmlischem Schauspiel.

Und nach dem Regen wird’s auch wieder schön: Blick durch das Obere Kylltal in RIchtung Stadtkyll – mit himmlischem Schauspiel.

Foto: Fritz-peter Linden/Fritz-Peter Linden

Auch wenn das Wetter derzeit nicht so danach ist: Gewandert und umhergestreift wird trotzdem. Gerade in der Eifel. Gerade auch im ablaufenden, meist ja trockenen und, was den Sommer betrifft, keine Wünsche offen lassenden Jahr.

Und vor allem auch in Stadtkyll mit seinen zuletzt mehr als 50 000 Feriengästen und 200 000 Übernachtungen im Jahr (Obere Kyll gesamt: 67 000 Gäste, 250 000 Übernachtungen), zu denen wesentlich der Landal Green Park im Wirfttal beiträgt.

Wer aber im zentralen Ferienort des Oberen Kylltals durch die Gegend tigert, will sich orientieren können: Wie weit ist es nach Schönfeld? Wie komme ich zur Glaadter Burgruine – oder der in Kronenburg? Wo liegt der Ferienpark, wo kann man sich Naturbesonderheiten anschauen?

Und machmal wähnt man sich zwar auf dem richtigen Weg, verliert aber unterwegs doch ein wenig die Orientierung. Was dann?

Diese und andere Fragen sind jetzt schell beantwortet, denn die Ortsgemeinde und die Tourist-Information haben ein neues Konzept erarbeitet und dazu in den vergangenen Jahren intensiv an der Qualität der Wanderwege gearbeitet, sagt Andreas Wisnieweski von der Tourist-Information. Das Ganze geschah auf Basis des Leitfadens, den die Landesregierung entwickelt hat und der allgemein gültige Qualitätskriterien enthält.

Zum Beispiel zu den Schildern: Auf jeden Hauptwegweiser, sagt Wisniewski, müsse nach 150 Metern ein weiterer folgen, „damit die Leute auch die Sicherheit haben: Ich bin hier auf dem richtigen Weg“. Auch das Wegeprofil muss hohen Ansprüchen gerecht werden – dazu gehören landschaftliche Vielfalt und möglichst viel Strecke auf natürlichen Pfaden, auf nur etwa 50 Metern darf es über befestigte Straßen gehen.

Alles gewährleistet in Stadtkyll. Und um die Qualität wirklich in die Höhe zu schrauben, hat man auch das Wegenetz verkleinert, von bisher knapp 90 Kilometern auf rund 65 Kilometer Gesamtlänge. Die Zahl der Wanderwege verringerte man von zwölf auf acht.

Ergebnis: „Das ist Premiumqualität, genauso wie beim Eifelsteig, beim Vulkanpfad oder beim Schneifelpfad“, sagt Wisniewski. Neu sind die zwei Startpunkte am Kirchplatz und im Ferienzentrum Wirfttal. Beide neu gepflastert, mit Ruhebänken und Übersichtskarte ausgestattet. Die Hauptwegweiser enthalten das jeweilige Ziel, die Entfernung dorthin, die Wegenummer und das Gemeindewappen.

Eine neue Wanderkarte im Maßstab 1:20 000 zeigt, wo man in Stadtkyll und in den benachbarten Gemeinden losmarschieren kann, alle Rundwanderwege sind darin kurz beschrieben, Länge und Verlauf im Kartenteil dargestellt. Man erhält sie bei der Tourist-Information Aktivland Eifel in der Marktscheune und bei der Ortsgemeinde Stadtkyll.

 Die meisten Arbeiten übernahm die Stadtkyller Baufirma Backes. Es ist ein Ausgleich: Das Unternehmen hatte ein Stück Wald am Gewerbegebiet „Auf Zimmers“ gerodet, um dort seine Anlage erweitern zu können. Da muss man dann an anderer Stelle neu aufforsten. Oder man tut etwas, um die Erholung im Wald zu verbessern – das machte das Unternehmen nun in Stadtkyll, alles in Kooperation mit dem Forstamt Gerolstein. Dessen Chef Wolfgang Witzel betont, dass Ausgleichsgeld für Waldverlust auch für solche Infrastrukturprojekte verwendet werden und damit zur Steigerung der Erholungsfunktion des Waldes beitragen können. Das gelungene Wanderwegekonzept der Ortsgemeinde Stadtkyll sei dafür „ein Paradebeispiel“.

Man habe Wert darauf gelegt, „dass wir über dieses Projekt unseren Ort bei der Umsetzung wichtiger Tourismusprojekte unterstützen konnten und die zu zahlende Ausgleichsentschädigung in ein konkretes Projekt vor Ort geflossen ist“, sagt Unternehmer Horst Backes.

Die Montage der Hinweisschilder an die Rohrpfosten übernahmen Erich Haepp und Andreas Wisniewski, die sich beide im Eifelverein Stadtkyll engagieren.

„Zum Wegekonzept und der Hardware in Form von Schildern und Markierungen sowie Rastplätzen gehört auch die entsprechende Software“, ergänzt Ortsbürgermeister Harald Schmitz. Alle Wanderwege werden deshalb auch digital abrufbar sein und sollen so dem Bedürfnis vieler Gäste nach GPS-Informationen oder zum Laden der Wegeverläufe auf Handy oder Computer Rechnung tragen.

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