"Pronsfeld bleibt ein starker Standort"

PRONSFELD. (fpl) Nach der Fusions-Verkündung: Rainer Sievers, Geschäftsführer der Milch-Union Hocheifel (Muh), geht auf die Sorgen der Landwirte ein.

Zuspruch aus der Milchbranche, Fragen von den Bauern: Die angestrebte Fusion zwischen der Muh und der Humana Milchunion hat erwartungsgemäß bundesweit Reaktionen hervorgerufen. Der Zusammenschluss, sagt Rainer Sievers im Gespräch mit dem TV, sei ganz klar "eine sehr große Aufgabe - und eine Chance für die Region". Sorgen um den Standort Pronsfeld müsse sich daher niemand machen: "Der ist ungefährdet und steht überhaupt nicht in Frage", sagt Sievers. Selbstverständlich werde man in den kommenden Monaten "über die Standortfrage des neuen Unternehmens zu entscheiden haben. Aber Pronsfeld wird da eine herausragende Stellung einnehmen." Alles andere - inklusive eines schlechteren Milchpreises - würden die Muh-Bauern ohnehin nicht mittragen. "Und ich auch nicht", unterstreicht Rainer Sievers. "Dann hätten wir uns das Ganze sparen können." Dass von den Landwirten kritische Fragen gestellt würden, sei normal und erwartbar - zumal er ja selbst in den vergangenen Jahren immer gegen eine Fusion gewesen sei. Aber die Muh-Bauern hätten eben auch deutlich begrüßt, dass man nicht nur die nächsten ein, zwei Jahre in den Blick nehme. "Es geht auch um die Frage: Wo ist der Rohstoff Milch in zehn, 15 Jahren? Und da stand Pronsfeld nie in irgendeiner Weise zur Diskussion." Gleiches gelte für die Identität des Eifeler Unternehmens. "Für mich ist wichtig", sagt Sievers, "dass die Ansprechpartner unserer Landwirte hier in der Region bleiben. Auch in einer neuen Konstellation. Daran wird sich nichts ändern." Und dann ist da noch ein Gerücht, das mittlerweile durch die Reihen der Muh-Bauern wandert: Dass nämlich Sievers und die Muh-Spitze auch an, vorsichtig gesagt, prominenter Position des neuen Konzerns stehen sollen. Was sagt der so hoch Gehandelte dazu? Nichts - fast: "Da möchte und darf ich Ihnen keine Antwort geben." Er rechne allerdings mit "konstruktiven Entscheidungen". Und die werden nötig sein. Humana-Chef Albert Große Frie ist 63 Jahre alt, die Nordrhein-Westfalen stehen vor dem Generationswechsel. Der 53-jährige Sievers sagt auch dazu nichts - und lenkt lieber von seiner Person ab: "Wir haben ein gutes Team in der Muh. Und dieses Team kann noch mehr leisten." Dann muss er auch schon wieder weg: erst nach Bitburg zum Landrat, dann zu "Humana" nach Everswinkel. Auch dort sind Fragen zu beantworten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort