Es gab schon viele große Feste in Neuheilenbach, doch so vielfältig wie diesmal war das Dorffest selten. Schon der Auftakt mit einer Afterworkparty am Freitagabend ließ Stimmung aufkommen. Als dann am Samstagnachmittag auf dem Bauernmarkt die ersten frischen Steinofenbrote über die Ladentheke gereicht wurden, kam Nostalgie auf. "Backen wie zu Großmutters Zeiten ist halt immer noch gefragt", sagte Emma Gerster, die häufiger mal aus Aachen zu Bauernmärkten in die Eifel kommt."Ihr seid liebenswürdig und gastfreundlich"

"Ihr macht das hier ganz fantastisch. Ihr seid liebenswürdig und wisst, wie Gastfreundlichkeit buchstabiert wird", attestiert die Aachenerin den Eifelern im Allgemeinen und den Neuheilenbachern im Besonderen. Keine Frage, die Organisatoren hatten sich viel Mühe mit der Vorbereitung des Dorffests gemacht. So kamen neben den einheimischen Akteuren auch viele Aussteller aus dem Umland, die beim Flohmarkt oder auf dem Bauernmarkt ihre Waren feil boten oder alte landwirtschaftliche Maschinen beim Oldtimer- und Traktorentreffen präsentierten. Nach dem feierlichen Hochamt am Sonntagmorgen war die Hauptstraße gesperrt, und hunderte Besucher schlenderten von Stand zu Stand. Die Mitglieder der Gruppe "Irreler Bauerntradition" zeigten, wie früher mit Waschbrett und Dreschflegel gearbeitet wurde. Butterfrauen, Waschweiber und Männer mit Häckselbank und Handdreschmaschine vermittelten den Besuchern einen Einblick in den Alltag des vorigen Jahrhunderts. An den zahlreichen Ständen wurden die Gäste mit Eifeler Spezialitäten verwöhnt. Auf der Wiese unterhalb des Neuheilenbacher Dorfplatzes kamen Freunde landwirtschaftlicher Maschinen auf ihre Kosten: Weit mehr als 100 Traktoren standen dort zur Besichtigung. Liebevoll restaurierte historische Fahrzeuge waren dabei ebenso vertreten wie modernes Gerät. Mit stolz geschwellter Brust zeigten manche Besitzer die Steckbriefe ihrer "Schätze", in denen die technischen Daten der Boliden vermerkt sind.