Brauchtum Schönecker Eierlage: Raffer und Läufer sind wieder fit

Schönecken · Entwarnung nach dem Schreck von Ostermontag: Die beiden Wettstreiter der Schönecker Eierlage haben das Prümer Krankenhaus wieder verlassen können und sind wohlauf.

 Bild aus früheren Jahren: Die Strecke des Raffers bei der Eierlage in Schönecken.

Bild aus früheren Jahren: Die Strecke des Raffers bei der Eierlage in Schönecken.

Foto: TV/Christian Brunker

Es geht langsam wieder: Die beiden Wettkämpfer der Schönecker Eierlage von Ostermontag haben sich erholt. Wie der TV berichtete, waren Raffer Alexander Alf und Läufer Holger Meyer auf der Strecke zusammengeklappt und hatten das Rennen nicht beenden können.

„Beide sind wieder fit. Der eine stößt heute schon zu uns, der andere schläft sich noch ein bisschen aus“, sagt Marco Schaal, Hauptmann der Schönecker Junggesellen-Sodalität, am Dienstagmorgen zum TV. Grund für den Zusammenbruch bei beiden sei die Überanstrengung gewesen, sagt der Hauptmann. Und er verweist darauf, dass die Eierlage eben kein Spaß sei, sondern ein Wettkampf, der seinen Teilnehmern alles abverlange. Und so ganz lässig gehe da auch niemand hinein: „Da gucken 1000 Leute zu“, sagt Schaal. „Und es ist tagesformabhängig. Auch ein Profifußballer hat mal einen schlechten Tag.“

 Schönecken, Ostermontag: Der Rettungswagen auf dem Weg zu Alexander Alf, Holger Meyer ist schon im Wagen.

Schönecken, Ostermontag: Der Rettungswagen auf dem Weg zu Alexander Alf, Holger Meyer ist schon im Wagen.

Foto: TV/Christian Altmayer

Schöneckens Ortsbürgermeister Matthias Antony verweist darauf, dass bei dem Traditionsbrauch – seit 1764 nachgewiesen und vermutlich noch deutlich älter – schon mehrere Male Läufer oder Raffer nicht ins Ziel geschafft haben: „Dass Teilnehmer abgebrochen haben, gab es zu allen Zeiten, das passierte immer wieder. Dass jetzt zwei zusammengebrochen sind, ist natürlich dramatisch.“

Es sei eben ein Unterschied, sagt Marco Schaal, ob jemand zehn Kilometer durch die Schönecker Schweiz jogge oder die Eierlage bestreite. „Und das ist auch meine Antwort gegenüber denen, die jetzt Kritik üben: Erstmal selber den Wettkampf machen.“ Es müsse eben – und künftig besonders – jeder Jungeselle sich Gedanken machen, wenn er in Schönecken antreten wolle.

Dass einige Zuschauer nach der Aufgabe von Raffer Alexander Alf mit ihren Kameras auf die Szene gehalten hätten – Moderator Kurt Hermes hatte das gerügt – hat Schaal nur am Rande mitbekommen: „Ich hatte da andere Sachen im Kopf. Aber es wurde ja dann auch eingestellt, nachdem er es zweimal gesagt hat.“

Nach dem Tumult infolge des bestürzenden Ausgangs in diesem Jahr habe der Vorstand, Ehrensache, zuerst die beiden abgekämpften Wettstreiter im Prümer Krankenhaus besucht: „Denen ging es da schon wieder ganz gut“, sagt Schaal. Danach habe man mit den vier Jubilaren, die vor 50 und vor 25 Jahren die Eierlage bestritten, gefeiert.

„Die Leute haben alle gut zusammengehalten. Natürlich war es erst einmal ein Schock, weil so etwas noch nie passiert ist“, sagt der Sodalen-Hauptmann. „Aber wir haben uns zusammengerauft.“ Dass die Junggesellen weitermachen werden, steht außer Frage: „Wir haben uns auf die Fahne geschrieben, dass wir diese Tradition fortführen.“

Und wie wird die Eierlage 2018 nun gewertet? „Als Unentschieden. Weil keiner ins Ziel gekommen ist. Also hat auch keiner gewonnen. Außerdem haben die Zwei richtig gekämpft und alles gegeben. Daher sehen wir das nicht so, als hätten beide verloren.“

Gewinnen oder Verlieren, das  sei bei der Eierlage ohnehin nicht von Bedeutung: „Ich habe letztes Jahr verloren“, sagt Marco Schaal, der 2017 als Läufer gegen Raffer Tobias Ulrich gestartet war. „Und ich war genauso stolz, dass ich die Eierlage laufen durfte.“

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