Tankausflug ins Ländchen

Neulich haben meine Walburga und ich Freunde in Roth an der Our besucht. Alles war genau geplant. Walburga hatte sogar Sonnencreme eingepackt. Man kann sich ja schon bei einem kleinen Spaziergang den Kopf verbrennen.

Ich hatte die ganze Woche darauf hingearbeitet, dass der Sprit im Autotank genau dann alle ist, wenn wir in Roth eintreffen. Und ich hatte mir sogar morgens extra noch einen 20-Liter-Reservekanister gekauft. Genau so viel Zusatzsprit ist nämlich erlaubt, wenn man in Luxemburg tankt. Aber als wir dann abends kurz auf die andere Seite der Our gefahren sind, war doch tatsächlich eine Tankstelle schon dicht, und die andere hatte Ruhetag. Na, ich hab' vielleicht geflucht! Uns blieb nichts anderes übrig, als die Flucht nach vorne anzutreten und mit dem letzten Tropfen bis Diekirch weiterzufahren. Das liegt so tief im Ausland, dass die Leute da nur Französisch sprechen. Glaubt ihr nicht? Der Erste, den wir auf diesem komischen Einbahnstraßen-Ringnetz nach dem Weg gefragt haben, sagte nur: "Ich nix verstehen." Und der Zweite wusste nicht, was "Straße sieben" heißt. Erst als der Ortsname "Hosingen" fiel, hat er in eine Richtung gezeigt. Nach diesem Erlebnis will meine Frau unbedingt Französisch lernen. "Das machen die heute schon im Kindergarten", sagt Walburga. Bevor ich damit anfange, tanke ich lieber in Deutschland. Oder ich versuch's beim nächsten Mal mit Eifeler Platt. Das ist nämlich international. Und deshalb bin ich dafür, dass unser schönes Platt auch mal im Kindergarten und in der Schule gesprochen wird. Sching un schung Woochenend

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort