Tragik des Todes und Hoffnung auf Ewigkeit

"Ein deutsches Requiem", das vielleicht populärste Werk des Komponisten Johannes Brahms, wird am Sonntag, 30. September, um 17 Uhr in der Basilika St. Salvator Prüm aufgeführt. In der Musik der Gegenwart einzigartig ist die zuvor erklingende Komposition "Fratres" von Arvo Pärt.

Prüm. Die Aufführung des Brahms-Requiems im Rahmen der geistlichen Konzerte St. Salvator Prüm ist der Höhepunkt zum zehnjährigen Bestehen des Kammerchores der Region Westeifel. Die Gesamtleitung hat Regionalkantor Christoph Schömig. Ausführende beim Deutschen Requiem Opus 45 für Soli, Chor und Orchester sind neben dem Kammerchor die Junge Philharmonie Bonn sowie die renommierten Solisten Ursula Thies (Sopran) und Fabian Hemmelmann (Bariton). Der TV präsentiert das Konzertereignis des Jahres in Prüm.Der 1977 von Christoph Schömig mit 18 Sängern gegründete Kammerchor der Region Westeifel hat sich längst in der Kulturszene etabliert. Die Mitgliederzahl ist auf mehr als 80 gestiegen.

Charakteristisch für den Chor ist die äußerst schnelle, in der Regel nur wenige Wochen dauernde Realisierung der jeweiligen Projekte — so auch des Brahms-Requiems. Schömig zufolge müssen die Chormitglieder in der Lage sein, sich das Chormaterial selbst anzueignen.

Die bereits auf hohem Niveau beginnende kurze, intensive Probenarbeit und gleichzeitige Vorbereitung zu Hause ist für viele begabte Sänger Anreiz, sich dem Kammerchor anzuschließen. "Unser Spektrum an Chorwerken umfasst Kompositionen aller Epochen mit und ohne Orchesterbegleitung", erklärt der Regionalkantor. Jährlich werden zwei Projekte erarbeitet, eines davon immer als A-cappella-Konzert.

Meilensteine in der Geschichte des Kammerchors, die ihn weit über die Region hinaus bekannt machten, waren im Jahr 2000 als erstes Oratorium die Johannes-Passion von Johann Sebastian Bach sowie das Requiem von Mozart beim Eröffnungskonzert der ersten Mozart-Wochen in der Eifel 2002.

Chor macht Konzertreise nach Italien

Inzwischen ist der Chor ständiger Gast bei bedeutenden Kulturveranstaltungen in und außerhalb der Region. Für 2008 liegen Einladungen in die Luxemburger Kathedrale und für eine Konzertreise nach Italien vor. Beim Konzert am Sonntag in Prüm erklingt neben dem Requiem ein Werk des estländischen Komponisten Arvo Pärt.

Mönche schreiten durch den Kreuzgang

Religiös, doch allem Schmuck und Weihrauch entsagend, gilt sein Schaffen in der Musik der Gegenwart als einzigartig. Nicht zuletzt deshalb, weil es dem Wunsch nach Spiritualität entspricht. "Meine Musik kann man nur bedingt als tonal bezeichnen", sagt Arvo Pärt.

Fratres (Brüder) ist die musikalisch Darstellung der langsamen Prozession von Mönchen. Jahr für Jahr im gleichen Ritual. Die einfache, neun Mal variierte, hypnotische, an liturgische Gesänge erinnernde Melodie begleitet das Schreiten durch den Kreuzgang.

Vermutlich angeregt durch den tragischen Tod seines Freundes und Förderers Robert Schumann komponierte Johannes Brahms zwischen 1861 und 1868 sein Deutsches Requiem. Uraufgeführt wurde es 1868 im Dom von Bremen. Es entspricht nicht kirchlich liturgischer Musik. Eher ist es eine menschliche, romantisch-erlebnishafte Auseinandersetzung mit der Tragik des Todes. Keine Trauermusik, vielmehr eine Gegenüberstellung von Vergänglichkeit und Ewigkeitshoffnung.

Der Eintritt zum Konzert kostet für Erwachsene 15 Euro, für Studenten 10 Euro, für Schüler 5 Euro. Vorverkauf: Tourist-Information Prüm, Pfarrbüro Prüm, Kreissparkasse Bitburg-Prüm in Prüm, Volksbank Eifel Mitte in Prüm. Organisations-Büro: Telefon 06551/96559-0.

Kontakt für Sänger: Christoph Schömig, Telefon 06551/7447, E-Mail christoph.schoemig@t-online.de.

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