Vierer-Team bringt Rummelspaß zurück

Bitburg · Da ist sie wieder: die Bitburger Kirmes - und zwar ganz traditionell im kalten November. Die Bitburger haben es den Schaustellerfamilien Sonnier aus Badem und Altmeier aus Eßlingen zu verdanken, dass von morgen an vier Tage lang fröhliches Treiben auf dem Beda Platz herrscht: Nach sieben Jahren Rummelauszeit hat das Team die Kirmesbuden zurück in die Bierstadt gebracht.

 Die Schobermesse bietet viele Fahrgeschäfte für Kinder und Erwachsene.

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Foto: Luxemburger Tageblatt

Bitburg. Rudolf Altmeier erinnert sich noch: "Früher", erzählt er, "stand da immer so viel Zeug, der ganze Platz war vollgebaut." Und, mit ein bisschen Stolz: "Und das wird dieses Jahr auch wieder so sein." Der Schausteller will gemeinsam mit seiner Frau Anni Altmeier und ihrem befreundeten Ehepaar Lolita und Alexander Sonnier, ebenfalls Schausteller, die Bitburger Kirmes wieder zum Leben erwecken - und zwar zu dem Datum, an dem sie immer gewesen ist: im kalten, sonst so tristen November.
Sieben Jahre hat es jetzt keinen Rummelspaß mehr in der Stadt gegeben. Davor hat man Karussell & Co. quer durch den Kalender geschoben: Bis Ende der 90er Jahre lief die Kirmes im November, dann sollte eine Verlegung auf das Gäßestrepperfest im sonnigeren September für besseres Wetter sorgen - und für mehr Besucher. Weil das aber nichts half, versuchte man es noch mal im November - und ließ es nach 2007 dann eben doch ganz bleiben.
Anruf beim Bürgermeister: "Ja, das hat alles nicht richtig funktioniert", sagt Joachim Kandels. Und als jetzt die Schaustellerfamilien auf ihn zugekommen seien, habe er ihnen auch gesagt, aus welchen Gründen die Veranstaltung damals abgeschafft worden sei: "Da hat man sich ja im Nebel auf dem Platz verloren."Auch den Bürgermeister freut\'s


Doch Engagement und Zuversicht der Vier haben ihn überzeugt: "Ich freue mich, dass jemand noch mal die Initiative ergriffen hat." Die Stadt stelle nun den Platz zur Verfügung und unterstütze sie voll und ganz bei dem Projekt.
Und früher, sagt Lolita Sonnier, sei die Kirmes ja auch gut angenommen worden. Ihr selbst bedeutet sie auch viel: "Wir waren immer da - und es war immer ein schöner Abschluss des Jahres: Bitburg war die vorletzte Kirmes, Badem die letzte - und dann sind wir besinnlich in die Adventszeit gegangen."
Außerdem, erzählt Sonnier, hätten sie ja ihr Happy Land schließen müssen - der Bitburger Indoorspielplatz war bei vielen Eifeler Kindern beliebt, doch der Betrieb musste im Januar eingestellt werden, weil die Halle nicht den neuesten Brandschutzbestimmungen genügte.
Und jetzt freue sie sich auf etwas Neues, sagt sie: "Wir wollen den Bitburgern das Kirmesvergnügen wieder in die Stadt bringen." Mit dem Aufbau haben die Schausteller am Mittwochmorgen begonnen, und ab Freitag, sagt Lolita Sonnier, "geht\'s dann hoffentlich rund" - an Programmpunkten hat man sich jedenfalls einiges einfallen lassen.
Das Vierergespann will so an die alten Zeiten anknüpfen - im positiven Sinne, versteht sich -, deswegen ist das Datum auch ausdrücklich gewollt. Was es mit der Novembertradition auf sich hat, das weiß Dr. Peter Neu, Stadtarchivar: Das habe mit Sankt Martin zu tun, Patron vieler Kirchen in der Region - deswegen habe es früher viele solcher Kirchweihfeste rund um den Martinstag gegeben, "nicht nur in Bitburg, sondern auf vielen Dörfern ringsum", sagt Peter Neu. "Und das war schlimm: Da musste man immer entscheiden, auf welche Kirmes man jetzt geht." Einen seltsamen Fakt merkt er noch an: "Viele Kirchen hier sind auf Sankt Martin geweiht - nur ausgerechnet in Bitburg gibt es keine Martinskirche." eib

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