Wachstum auf der grünen Wiese

Ungefähr die Hälfte der Ortsgemeinden in der Verbandsgemeinde Bitburg-Land verfügt über Baustellen in öffentlichen oder privaten Baugebieten. Das Angebot wird vielfach weiterhin ausgebaut. Doch in Zukunft wollen einige Dörfer verstärkt Baulücken im Ortskern schließen.

 Etwa die Hälfte der Ortsgemeinden in Bitburg-Land verfügt über Baustellen für Häuslebauer. TV-Foto: Jens Klein

Etwa die Hälfte der Ortsgemeinden in Bitburg-Land verfügt über Baustellen für Häuslebauer. TV-Foto: Jens Klein

Bitburg. Der Traum vom Eigenheim bestimmt seit Jahren die Entwicklung vieler Orte in der Verbandsgemeinde (VG) Bitburg-Land. Denn nach Angaben des Statistischen Landesamts hat sich die Zahl der Wohngebäude in der VG allein von 1998 bis 2008 um fast 870 erhöht.

Insgesamt standen dort im vergangenen Jahr 6.008 Wohnhäuser, von denen rund 80 Prozent lediglich über eine Wohnung verfügten. Ein solcher Zuwachs wird vor allem durch Ausweisung von Neubaugebieten erreicht: Von den 51 Ortsgemeinden in Bitburg-Land verfügt etwa die Hälfte über entsprechende Bauflächen, die von der jeweiligen Gemeinde oder einem privaten Investor vermarktet werden. "Gebaut wird immer", sagt beispielsweise Peter Billen, Ortsbürgermeister in Nattenheim. Die Gemeinde nördlich von Bitburg möchte deshalb im kommenden Jahr ein Neubaugebiet mit 19 Baustellen erschließen und hat laut Billen auch schon einige konkrete Anfragen von potenziellen Bauherren vorliegen. Zwei Neubaugebiete wurden in Nattenheim innerhalb der letzten 15 Jahre schon komplett vermarktet. Das aktuelle Bauprojekt kann daher nach Angaben des Orts-Chefs aus Rücklagen vorfinanziert werden.

In Sülm wird dagegen ein Investor gesucht, der dort ein Baugebiet mit bis zu 30 Baustellen erschließt. "Die Gemeinde ist verschuldet und kann das nicht selbst schultern", erklärt Ortsbürgermeister Hermann Schilz. Er habe zwar eine unheimliche Nachfrage in Sülm. Grundsätzlich wird momentan laut Schilz jedoch scharf gerechnet: Einige Bauherren kalkulierten etwa die Fahrtkosten zur Arbeitsstätte auf Jahre im Voraus und verglichen sie mit den Mehrkosten für eine Baustelle, die sich näher an ihrem Arbeitsplatz befindet.

Während in kleinen Gemeinden wie Sülm noch vom Neubaugebiet geträumt wird, denken die großen Orte in der VG Bitburg-Land mitunter schon an die Zeit danach: "Man will ja auf keinen Fall, dass der Dorfkern ausblutet", sagt der Bettinger Ortsbürgermeister Jürgen Holbach. Wenn die 27 Baustellen des zweiten Teilabschnitts im Baugebiet "Liesenberg" verkauft sind, soll deshalb laut Holbach vorerst kein Neubaugebiet mehr erschlossen werden. Man wolle Baulücken im Dorf schließen und die Modernisierung älterer Gebäude unterstützen.

Der gleiche Ansatz soll offenbar auch in Rittersdorf verfolgt werden. In Zukunft stehe vor allem die Nachverdichtung im Ort auf dem Plan, erklärt Orts-Chef Walter Heyen. Wolsfeld setzt derweil nach wie vor auf Neubaugebiete. Sowohl im Baugebiet der Gemeinde als auch in einem privat erschlossenen sind derzeit noch Baustellen verfügbar. Gleichzeitig laufen derzeit die Planungen für ein weiteres Baugebiet, das auf dem Gelände des ehemaligen Sägewerks von einem privaten Investor erschlossen werden soll. Danach will man jedoch auch in Wolsfeld erst einmal abwarten, wie sich die Situation entwickelt.

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