Bund gibt 680 000 Euro mehr für Kita-Ausbau

Bitburg · Rund 680 000 Euro mehr gibt es für den Kita-Ausbau im Eifelkreis aus dem Fiskalpaket des Staates. Der Jugendhilfeausschuss des Kreises hat in einer Sondersitzung über die Verteilung der Zuschüsse entschieden. Demnach bekommen insgesamt 21 Kitas mehr Unterstützung.

Bitburg. "Es ist etwas passiert, womit niemand gerechnet hat", sagt Michael Billen in der Sondersitzung des Jugendhilfeausschusses des Eifelkreises. Damit meint der Vorsitzende des Gremiums die zusätzliche Zuwendung des Bundes für den Kita-Ausbau. Über insgesamt 27 Millionen Euro kann das Land Rheinland-Pfalz verfügen. Davon bekommt der Eifelkreis Bitburg-Prüm 677 017 Euro.
Billen erklärt die Eile: "Alles ist mit der heißen Nadel gestrickt. Die Frist für die Anträge endet am 31. März." Der Ausschuss hätte sofort nach Inkrafttreten des neuen Gesetzes am 2. Februar reagiert und alle Hebel in Bewegung gesetzt, um eine sinnvolle Verteilung zu erarbeiten. Trotzdem sei die Zeit so knapp, dass von 21 eingereichten Anträgen bisher erst 13 vollständig geprüft werden konnten. Die fehlenden acht Anträge können laut Ausschuss noch vor dem Ende der Frist auf den Weg gebracht werden. Zusätzliches Geld könne nur für Einrichtungen beantragt werden, deren Umbau nach dem 1. Juli 2012 begonnen hat und bis zum 31. Dezember 2014 abgeschlossen ist. Nur baureife Projekte werden gefördert. Insgesamt können damit 264 neue Plätze für Kinder unter drei Jahren geschaffen werden; 20 neue Gruppen sollen entstehen.
"Das Geld ist ein Segen für die Kommunen", sagt Billen. Denn die Mehrzahl müsse für die Finanzierung der Ausbau- und Erweiterungskosten Kredite aufnehmen.
2300 Euro pro Platz mehr


So bekommt die Kita "Kleine Honigschlecker" in Spangdahlem bei Gesamtkosten von 962 510,38 Euro bisher eine Förderung von insgesamt 107 000 Euro. Durch das neue Gesetz gibt es 29 900 Euro obendrauf. Besonders hohe Aufwendungen mit 1 700 000 Euro hat die Kita Mettendorf. Damit schafft sie zwei neue Gruppen mit 33 neuen Plätzen für Kinder unter drei Jahren. Fördergeld gab es bisher in Höhe von 242 000 Euro. Vom 677 017 großen Zusatz-Förderkuchen bekommt die Kita 75 900 Euro ab.
"Wir sind sehr dankbar für das Zusatzgeld", sagt Mathilde Weinandy, Ausschussmitglied und Stadtbürgermeisterin von Prüm. Dieser Meinung sind auch die anderen Mitglieder und geben ein einstimmiges Votum für die Bereitstellung der Zuschüsse für die beantragten Erweiterungen von Kitas im Eifelkreis ab. Etwa 2300 Euro bekommen die Kitas pro Platz für Kinder unter drei Jahren. Zusätzlich erhalten die Einrichtungen in Bollendorf und Orenhofen eine Aufstockung der Bundesförderung auf zehn Prozent. Laut Billen sind das rund 3000 Euro pro Platz. Die Begründung: Das staatliche Investitionsprogramm genauso wie der Kreis fördern verstärkt Kita-Erweiterungen, bei denen neue Gruppen eingerichtet werden. In beiden Dörfern entstehen keine neuen Gruppen und nur wenige neue Plätze. Trotzdem sind die Kosten mit 732 000 Euro in Bollendorf und 623 000 Euro in Orenhofen vergleichsweise hoch, weil die Räume umstrukturiert und ausgebaut werden müssen.
"Im Moment ist eine große Diskussion über die sogenannten Altfälle im Gang", erklärt Billen. Damit meint er die Einrichtungen, die bereits vor der Verabschiedung des Kita-Investitionsprogramms erweitert hatten. Die seien bisher leer ausgegangen und hätten keine Förderung aus dem aktuellen Programm erhalten. Sie seien für ihr schnelles Handeln bestraft worden, sagt Billen. Im Gespräch sei laut Billen, eben diesen Einrichtungen eine Nachförderung zwischen 500 und 1000 Euro pro neu geschaffenem Platz zu zahlen.

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