Begehrte Plätze auf einem Stück Papier
In einer Sondersitzung hat der Jugendhilfeausschuss des Eifelkreises eine Prioritätenliste auf den Weg gebracht. Damit sollen Kindertagestätten bei ihrer energetischen Sanierung mit finanziellen Mitteln aus dem Konjunkturprogramm II unterstützt werden.
Bitburg/Prüm. (uhe) "Alles, was heute hier auf dem Tisch liegt, müsste noch warm sein, weil es druckfrisch ist", sagt Michael Billen, Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses. Druckfrisch ist das Papier deshalb, weil für das Erstellen der darauf abgebildeten Tabelle nur wenig Zeit blieb. Denn die Grundlage des Papiers wurde erst vor wenigen Wochen in Mainz geschaffen, und um auf dieses Papier rechtzeitig zu antworten, bleiben dem Ausschuss nur noch zwei Tage.
Es handelt sich dabei um die Prioritätenliste zur Sanierung von Kindertagesstätten, in der aufgeführt ist, an welchen Kindergärten des Landkreises energetische Sanierungen geplant und auch notwendig sind. 38 Einrichtungen sind hier aufgelistet. Sie alle hoffen, von dem gesonderten Konjunkturpaket-II-Förderprogramm zur Sanierung von Kindertagesstätten zu profitieren. Doch dafür reicht das Geld bei Weitem nicht.
Billen: "Es wird nur gefördert, was ein Dach hat"
Denn der beantragte Zuschuss aus dem Kreisbudget liegt für die 38 Tagesstätten bei fast vier Millionen Euro. An Sondermitteln aus dem Konjunkturpaket II stehen dem Eifelkreis jedoch nur rund 650 000 Euro zur Verfügung, weshalb voraussichtlich nur die ersten acht bis neun Kindertagesstätten auf der Liste zum Zug kommen. Und auch bei ihnen richtet sich die Höhe des prozentualen Zuschusses danach, wie der Träger (Verbands- oder Ortsgemeinde) finanziell ausgestattet ist. Kommunen mit normaler Finanzkraft werden zu 40 Prozent gefördert, finanzschwache Gemeinden zu 60 Prozent und besonders finanzschwache Träger zu 80 Prozent. Zu den Antragstellern, die in den Genuss einer 80-prozentigen Förderquote kommen, zählen auch die Kindertagesstätten in freier Trägerschaft wie beispielsweise die katholischen Kindergärten.
Einstimmig verabschiedet der Jugendhilfeausschuss die Prioritätenliste und beschließt darüber hinaus, im Rahmen des Konjunkturprogramms auch noch Fördermittel für Sporthaus-Baumaßnahmen in Kyllburg und in Arzfeld zu beantragen. Von einer Bezuschussung grundsätzlich ausgeschlossen seien jedoch Sportplätze, erklärt Billen: "Es wird nur gefördert, was ein Dach hat." Und im Fall der Kindertagesstätten, die alle ein Dach, dafür aber schlecht isolierte Fenster, Decken und Wände haben, sieht die Prioritätenliste des Kreises die Förderung folgender Einrichtungen vor:
1. Katholische Kindertagesstätte "Unserer lieben Frau" Schönecken: 85 000 Euro Investition, 68 000 Euro (80 Prozent) Förderung.
2. Katholische Kita "St. Peter und Paul" Auw: 12 000 Euro Investition, 9600 Euro (80 Prozent) Förderung.
3. Katholische Kita "St. Martin" Wißmannsdorf: 25 614 Euro Investition, 20 491 Euro (80 Prozent) Förderung.
4. Kita "Burgzwerge" Rittersdorf: 187 000 Euro Investition, 74 800 Euro (40 Prozent) Förderung.
5. Kindergarten Eisenach-Gilzem: 214 985 Euro Investition, 128 991 Euro (60 Prozent) Förderung.
6. Kindergarten Lasel: 123 000 Euro Investition, 49 200 Euro (40 Prozent) Förderung.
7. Kindergarten Spangdahlem: 82 100 Euro Investition, 65 680 Euro (80 Prozent) Förderung.
8. Kindergarten Herforst: 50 000 Euro Investition, 30 000 Euro (60 Prozent) Förderung.
9. Kindergarten "St. Martin" Lützkampen: 211 000 Euro Investition, 168 800 Euro (80 Prozent) Förderung (wobei diese Position aufgrund des begrenzten Budgets möglicherweise nur zum Teil bezuschusst werden kann).
