Er war eine wirklich große Persönlichkeit

Bitburg · Einer, der nicht vergessen wird: An Theo Hallet erinnern sich die Bitburger gerne. Der Altbürgermeister, der von 1978 bis 1987 die Geschicke der Stadt gelenkt hat, war angesehen und beliebt. Am Mittwoch ist er im Alter von 90 Jahren gestorben. Sein Tod erschüttert auch seine politischen Weggefährten.

Bitburg. Kommunalpolitik war seine Leidenschaft. Lange bevor Theo Hallet 1978 vom Stadtrat zum Bürgermeister gewählt wurde, war er bereits im Kreistag und von 1964 bis 1974 in der CDU-Stadtratsfraktion engagiert und wurde dann zum ersten Beigeordneten gewählt. Über alle Partei- und Fraktionsgrenzen hinweg war Theo Hallet angesehen und geachtet.
Bitburgs Altbürgermeister hat Spuren hinterlassen. In seiner Amtszeit (1978 bis 1987) hat er wichtige Projekte angestoßen und verwirklicht - etwa den Bau der Fußgängerzone, der Eissporthalle und des ersten Parkhauses. Theo Hallet hat 1980 den ersten Beda-Markt eröffnet und den damaligen amerikanischen Präsidenten Ronald Reagan und Bundeskanzler Helmut Kohl in Bitburg empfangen. Aber jenen Weggefährten, die mit ihm zusammengearbeitet haben, bleibt er vor allem als eine große Persönlichkeit in Erinnerung.

Hermann Rass (CDU): "Er ist wirklich ein Grandseigneur gewesen. Theo Hallet hat nie parteipolitisch agiert. Das hat uns zwar manchmal geärgert, aber das zeigt natürlich auch die Größe und Großzügigkeit dieses Menschen. Was mir besonders in Erinnerung ist: Es war üblich, dass alle Ratsmitglieder nach den Sitzungen noch zusammen einen trinken gegangen sind. Da wurde debattiert und Skat gespielt. Theo Hallet war ein hervorragender Skatspieler. Die ganze Atmosphäre im Rat war damals sehr familiär. Und dazu hat Theo Hallet mit seiner Art, das Gremium zu leiten, und mit seiner Aufgeschlossenheit, jede Gruppe und jede Meinung ernst zu nehmen, maßgeblich beigetragen. Er war eine Führungspersönlichkeit."

Heinz Franke (SPD): "Theo Hallet war ein korrekter, aber humorvoller Bürgermeister, der in den Ratssitzungen zu Themen auch mal spontan einen Witz machen konnte. Das hat manche Debatte aufgelockert. Mir hat die Ratsarbeit mit Theo Hallet immer sehr viel Freude gemacht. Er hat es verstanden, den Rat zu führen, ohne ihn zu bevormunden. Theo Hallet hat die ganze Aufregung und Anspannung im Vorfeld des Besuchs von Ronald Reagan souverän gemeistert. Ich war damals auch auf Kolmeshöhe. Das war sehr ergreifend."

Manfred Böttel (FBL): "Ich habe Theo Hallet als Bürgermeister erlebt, als ich als junges Ratsmitglied in das Gremium gewählt wurde. Er hat immer versucht, Kompromisse zu finden. Er war niemand, der anderen einfach seine Meinung übergestülpt hätte. Er hatte ein großes Geschick, politische Mehrheiten zu bilden. Die ganze Problematik im Zusammenhang mit dem Besuch Ronald Reagans hat ihm sehr zu schaffen gemacht. Das hat man dem sonst so humorvollen Menschen angemerkt. Er war wirklich ein großer Bürgermeister."

Axel Simon (CDU): "Theo Hallet hat sehr viel für unsere Stadt erreicht. Er war ein Bürgermeister, der parteiübergreifend hoch angesehen war. Es war ihm immer ein Anliegen, alle zu Wort kommen zu lassen und einen Konsens zu finden. Er konnte gut zuhören und die Stimmungen aufnehmen. Mitreißend war sein hintergründiger Humor. Er war eine besondere Persönlichkeit."

Thomas Barkhausen (SPD): "Ich war zur Zeit von Theo Hallet in Ausschüssen engagiert und Vorsitzender des SPD-Ortsvereins. Ich habe Theo Hallet immer als fairen, freundlichen, sehr korrekten, aber auch witzigen Menschen erlebt. Er war ein Gentleman im wahrsten Sinne des Wortes. Ein Charmeur. Er hatte ein offenes Ohr für alle Menschen und hat sie ernst genommen. Die Nachricht von seinem Tod hat mich tief getroffen."

Joachim Streit (Landrat): "Er war einer der beliebtesten Bürgermeister, der je an der Spitze dieser Stadt gestanden hat. So wird er den Bitburgern in Erinnerung bleiben. Theo Hallet war ein Gentleman mit einem besonderem Humor, und er konnte zuhören. Ich weiß noch genau, wie er mir damals, als ich für das Bürgermeisteramt kandidiert habe, geraten hat: Denken Sie nicht, nur weil Sie acht Jahre Fraktionsvorsitzender waren, dass die Leute Sie kennen. Da wusste ich, dass ich von Haustür zu Haustür gehen muss, mich vorstelle und zuhöre, was die Menschen zu sagen haben."

Peter Kockelmann (damals SPD; heute Liste Streit): "Ich habe Theo Hallet noch als Schuldirektor kennengelernt. Ich bin damals zur Otto-Hahn-Realschule gegangen und später dann als junger Kerl in den Stadtrat gewählt worden. Er hat einem immer das Gefühl gegeben, dass man sagen kann, was man auf dem Herzen hat. Den schwierigen Besuch von Ronald Reagan hat Theo Hallet sehr souverän gelöst. Ich fand ihn als Menschen sehr sympathisch. Er hatte großes diplomatisches Geschick. Das war ein toller Mann, ein Vorbild."

Hermann Schlösser (CDU): "Er hat die Ratssitzungen souverän mit großem Sachverstand geleitet. Was Theo Hallet ausgezeichnet hat, war, dass es ihm immer gelungen ist, in kritischen Situationen, in denen kontrovers diskutiert wurde, die Spitzen rauszunehmen. Auch durch seinen Humor. Einmal ist ein Ratsmitglied aufgebracht aus einer Sitzung gestürmt. Da war sich Bürgermeister Hallet nicht zu schade, die Sitzung zu unterbrechen, nachzulaufen und denjenigen zu beruhigen und zusammen wieder reinzukommen. Besonders gefordert war er beim Besuch von Ronald Reagan. Aber auch in dieser Situation ist es ihm gelungen, eine sehr angespannte Lage mit Würde zu meistern. Was auch typisch war für Hallet: die dritte Halbzeit nach den Ratssitzungen. Da wurden bei einem Bier kontroverse Themen diskutiert. Er war ein geselliger Mensch, hat allen zugehört. Das machte die besondere Atmosphäre im Rat aus."

Lothar Weis (CDU-Stadtverband): "Theo Hallet hat mich 1979 für die Stadtsanierung eingestellt. Ich habe ihn als fordernden, aber sehr angenehmen Chef kennengelernt, der es verstanden hat, seinen Mitarbeitern zu vermitteln, dass er ihre Leistungen anerkennt. Er war ein Bürgermeister ohne Fehl und Tadel. Für die Art, wie er die Ratssitzungen geleitet hat, reicht als Beschreibung ein einziges Wort: souverän. Es gibt nicht viele Bürgermeister, die so viele wegweisende Projekte angestoßen und verwirklicht haben, wie Theo Hallet."

Peter Berger (Grüne): "Theo Hallet war ein sehr belesener und wacher Mensch. Ein kritischer Geist. Ich habe damals öffentliche Stadtratssitzungen verfolgt. Er war ein Charaktermensch mit Vorbildfunktion, der die Fähigkeit hatte, Menschen zu führen. Im Rat hatte er ein Talent, Mehrheiten zu schaffen. Er hat Gruppenprozesse sich entwickeln lassen, sie gelenkt, aber niemandem eine Meinung übergestülpt. Er hat den Stadtrat als Gruppe gesehen. Für mich war er ein Vorbild: charakter- und willensstark."

Elfriede Graupeter (damals CDU, heute Liste Streit): "Ich habe ihn als geradlinigen, sehr freundlichen Menschen kennengelernt. Einer, der die Menschen wirklich geachtet hat. Das war ein sehr besonderer Bürgermeister."

Peter Wagner (CDU-Fraktion): "Theo Hallet war ein herausragender Politiker und Mensch, der sich durch Klugheit, Geradlinigkeit und Humor ausgezeichnet hat. Die CDU Bitburg verliert mit Theo Hallet einen ihrer profiliertesten Politiker und Ratgeber."

Josef Sonnen (FBL): "Das war ein ausgesprochen freundlicher und ehrlicher Mensch. Wir haben im Rat viel zusammen gelacht mit Herrn Hallet. Was er gesagt hat, hatte Hand und Fuß. Und sein Wort galt. Für mich war er ein besonderer Bürgermeister.

Stephan Garçon (SPD): "Ich werde Theo Hallet als souveränen, kompetenten, toleranten und humorvollen Menschen in Erinnerung behalten. Er hat in seiner Amtszeit sehr viel bewegt. Etwa der Bau der Fußgängerzone. Das war ja für Bitburg eine große Umwälzung, da sind ja vorher Autos durchgerollt. Der Tod von Theo Hallet berührt mich persönlich sehr." scho

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