Kirche auf Rädern macht Station in Darscheid

Darscheid/Daun · Unter der Leitung von Pfarrer Frank Meckelburg hat die Evangelische Kirchengemeinde Daun auf dem Sportplatz in Darscheid einen Gottesdienst mit 150 Besuchern gefeiert. Das Besondere: Die im Mai 2014 eingeweihte mobile Kirche in Form eines Anhängers kam zum Einsatz.

 Die Besucher in Darscheid lauschen der Predigt von Pfarrer Meckelburg in der mobilen Kirche. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Die Besucher in Darscheid lauschen der Predigt von Pfarrer Meckelburg in der mobilen Kirche. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Foto: Brigitte Bettscheider (bb) ("TV-Upload Bettscheider"

Darscheid/Daun. Besser könnten die Bedingungen nicht sein: Unter strahlend blauem Himmel und bei Vogelgezwitscher hat das Vorbereitungsteam das mobile Gotteshaus auf der Wiese zwischen Bürgerhaus und Sportplatz Darscheid postiert, die Klappe geöffnet, den Kirchturm daraufgesetzt, einen Pavillon aufgebaut und Stühle gestellt. Der Chor "Gospel Pro" unter Leitung von Armin Groh hat neben dem Mobil Platz genommen. Im Hintergrund haben die Pfadfinder Tische und allerlei Gerätschaften aufgebaut, denn sie wollen die Gottesdienstbesucher im Anschluss beköstigen.
Menschen allen Alters strömen herbei; an die 150 werden es schließlich sein, darunter die Familien der Täuflinge Rico, Henri und Luna. Eine Fernsehjournalistin hat schon mit kleinen Drehs begonnen.
Ja, auch das überregionale Medieninteresse sei groß, erklärt Pfarrer Frank Meckelburg. Wohl gebe es bundesweit verschiedene Konzepte von mobiler Kirche. Doch sei offenbar die Form einmalig. Soll heißen: Auf Meckelburgs Initiative war im vorigen Jahr eine Marktschreierbude auf Rädern angeschafft, mit Altar, Kreuz, Kerzen, Lesepult und Teppichbrücke sowie faltbarem Pavillon und Klappstühlen ausgestattet und von Superintendent Jörg Weber (Trier) eingeweiht worden (der TV berichtete).
Nun wird der zweite der vier Gottesdienste dieses Sommers gefeiert - in Darscheid auf dem Sportplatz, nach Immerath (am Maar) und vor Dreis (am 12. Juli am Stausee) sowie Brockscheid (am 20. September am Sportplatz).
Thema des Gottesdienstes ist, dass die Familien und Lebensgemeinschaften die Keimzellen des Glaubens sind. "Für das Glaubensleben in der Familie ist nicht der Pfarrer zuständig", betont Frank Meckelburg und räumt ein: "Wir können nur Unterstützung geben." Volker Klement als Zeitung lesender Vater, Anita Basten in der Rolle der bügelnden Mutter und Joscha Koppe als Sohn, der für den Religionsunterricht die Aufgabe lösen soll, was "Kirche im Kleinen" sei, spielen eine Szene dazu.
In seiner Predigt spricht Pfarrer Meckelburg über die Ansprüche der Menschen an die Kirche. "Den einen ist die Sprache zu salopp, den anderen zu wenig alltagstauglich", sagt er. "Es hat mir sehr gut gefallen, weil der Gottesdienst draußen war und der Chor so schön gesungen hat", sagt die achtjährige Leonie Jakobs aus Darscheid. Und erzählt, dass sie mit ihrer Mutter und ihrer kleinen Schwester hierhergekommen sei, weil die Oma eines der Täuflinge ihre Nachbarin ist.
Da müsste doch auch der Pfarrer rundum zufrieden sein. "Zufrieden bin ich erst, wenn nach drei Jahren die Probezeit des Projekts Mobile Kirche erfolgreich verlaufen ist", sagt Meckelburg. "Die Akzeptanz vor Ort ist das Entscheidende", erklärt er. bb

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