„Können wir platt reden?“, ist die erste Frage von Kursleiter Horst Hayer an die Teilnehmer. Kein Problem, alle außer der TV-Reporterin kommen aus der Gegend, das passt schon.

Bevor zum Werkzeug gegriffen wird, stellt Hayer vor, was an diesem Vormittag in drei Stunden gebaut werden kann. Zum einen ein dekoratives Osterei mit einer Ablage, auf der kleine Blumentöpfe platziert werden können. Zum Zweiten ein deutlich größeres Regal für Blumenkasten und Blumentöpfe.

Zwei der Teilnehmer entscheiden sich für das Osterei, die anderen drei möchten das Pflanzregal bauen.

Los geht es. Für das Osterei gibt es eine Pappschablone, nach der später das Holz passend ausgesägt wird.

Für das Pflanzregal werden zunächst zwei der Paletten benötigt. Hayer stellt die Einwegpaletten für die Kursteilnehmer zur Verfügung. Europaletten nutzt er nicht, denn die wären zum einen zu groß und zu schwer, zum anderen zu teuer. Einwegpaletten werden von vielen Firmen kostenlos zur Verfügung gestellt, weil sie sonst verbrannt werden müssten.

Bevor die Paletten zum Regal aneinander gefügt werden, ist eine grobe Arbeit angesagt. Mit Hammer und Nageleisen werden jeweils zwei der Latten entfernt. Das ist nicht ganz einfach. Hier ist Teamarbeit gefragt, damit einer die Palette fixieren kann, während der anderen das Nageleisen mit dem Hammer unter die Bretter treibt. Manche Latten gehen als Ganzes ab und können wiederverwertet werden. Andere zersplittern beim Entfernen und landen zusammen mit den alten Nägeln in einem dafür bereitgestellten Abfalleimer.

Das Arbeiten mit Hammer und Nageleisen ist anstrengend, schon nach kurzer Zeit ziehen die Ersten ihre Winterjacken aus. Jetzt gilt es, die beiden Paletten aneinander zu befestigen. Horst Hayer nimmt Maß und sägt passende Bretter zurecht. Wer das Sägen selbst übernehmen möchte, kann das tun, muss aber nicht.

Die elektrische Kreissäge stellt der gelernte Schreiner ebenso wie die Schrauben zur Verfügung, die Teilnehmer haben aus der eigenen Werkstatt  Nageleisen,  Zange,  Akkuschrauber, Hammer und Arbeitshandschuhe mitgebracht.

Um die Paletten aneinanderzubefestigen, werden an den kurzen Seiten jeweils unten und oben   Bretter angeschraubt. Die unteren Bretter sind etwas länger und oben etwas abgeschrägt, damit sie dem Pflanzregal mehr Stabilität geben. Hayer gibt noch ein paar Tipps, wie der Akkuschrauber eingestellt werden muss und wie man ihn am besten bedient.

Nachdem die beiden Paletten fest miteinander verbunden sind, kommen unten und oben auch an die Längsseite Bretter, die Hayer ebenfalls ausgemessen und gesägt hat. Bei all diesen Arbeiten ist es immer hilfreich, wenn jemand hilft, festhält und schaut, dass alles einigermaßen gerade ist.

Jetzt kann schon mal der Blumenkasten draufgestellt werden, um eine Ahnung zu bekommen, wie das Ganze später aussehen soll, und um einen Anhaltspunkt für die oberen Bretter zu bekommen. Nochmal heißt es ausmessen, Bretter passend sägen und befestigen, sodass der Blumenkasten als solcher nicht mehr zu sehen ist. Wer mag, kann den Aufbau mit einem weiteren Brett etwas höher machen.

Während die drei Pflanzregale entstehen, arbeiten zwei Kursteilnehmer an den Ostereiern. Zunächst haben sie dafür die vorgefertigte Pappschablone genutzt und die Konturen auf die Bretter, die ebenfalls von alten Einwegpaletten stammen, aufgezeichnet.

Dann werden die Bretter gesägt. Wichtig dabei sind die Rundungen, damit es hinterher auch wirklich wie ein Ei aussieht. Alle Bretter werden an der Rückseite an einem weiteren Brett befestigt. Jetzt fehlen nur noch Sockel und das Brett für die Blumentöpfe, schon ist eine hübsche Osterdekoration fertig.

Mit den Ergebnissen sind alle zufrieden. „Es hat Spaß gemacht“, sagen Gisela Wand aus Heyroth und Christine Beuth aus Oberehe übereinstimmend. Beide möchten noch weitere Teile aus den Paletten fertigen. Vielleicht kommen sie auch zum nächsten Kurs im April nach Birresborn.