Schnelleres Internet für 14 Orte

Ab April können Internet-Nutzer rund um Hermeskeil, die bisher keinen DSL-Anschluss haben, schneller im Internet surfen. Möglich macht dies eine neue Funktechnik, die Übertragungsraten bis zu 3 Megabit (Mbit) pro Sekunde bietet. Die Reinsfelder favorisieren aber nach wie vor die leistungsstärkere Glasfaserlösung.

Hermeskeil/Reinsfeld. Im Hochwald gibt es weiterhin etliche weiße Flecken bei der Versorgung mit DSL, der Abkürzung für die moderne Breitbandtechnologie (Digital Subscriber Line). Die Deutsche Telekom AG hat jetzt angekündigt, diese Lücken schließen zu wollen und über die Luft schnelleres Internet in 14 Orte (siehe Extra) zu bringen. Dafür setzt das Unternehmen die neue LTE-Technik ein. LTE ist die Abkürzung von Long Term Evolution und bezeichnet eine Funklösung. Die Antenne, die die Verbindung zu den Heimcomputern aufbaut, hat laut Telekom eine Reichweite von bis zu zehn Kilometern "Jetzt haben wir die Möglichkeit, auch die Orte mit schnellen Internetzugängen zu versorgen, die bisher nicht zu erreichen waren", sagt Torsten Soldan, Leiter Technik Mobilfunk der Telekom Südwest. Ab April 2011 soll die Funklösung einsatzbereit sein. Die Frage, wo die Funkantenne installiert werden soll, konnte ein Telekom-Sprecher nicht beantworten. Auch Verbandsgemeinde-Bürgermeister Michael Hülpes ist von dem Telekommunikationsunternehmen noch nicht über einen geplanten Standort informiert worden.

Interessierte Internet-Nutzer sollten vor einem Vertragsabschluss eins beachten: Die Übertragungsraten betragen laut einem Unternehmenssprecher bei der LTE-Technik lediglich 3 Mbit pro Sekunde. Um über das Internet einen Videofilm in bestmöglicher Auflösung (HDTV-Qualität) störungsfrei betrachten zu können, ist nach Aussage von Fachleuten eine Mindestübertragung von 16 Mbit/Sekunde notwendig.

Deshalb setzt die Gemeinde Reinsfeld weiter auf einen anderen Anschluss an die schnelle Datenautobahn. Sie hat die Aufträge zur Installation eines DSL-Netzes im Ort neu ausgeschrieben. Am 31. Januar läuft die Bewerbungsfrist ab. Ortsbürgermeister Rainer Spies sagt, dass bisher zwei Angebote eingetroffen sind. Durch die technikneutrale Ausschreibung können auch Funkanbieter zum Zuge kommen. Jedoch macht Spies keinen Hehl daraus, dass die Reinsfelder lieber einen Anbieter hätten, der die vorhandenen Leerrohre im Ort zur Installation eines Glasfasernetzes nutzt. Diese wurden 2009 im Rahmen des Konjunkturprogramms für 120 000 Euro verlegt und könnten zur Fehlinvestition verkommen, wenn ein Funkanbieter das Rennen macht.

Spies rechnet damit, dass Reinsfeld bereits in diesem Jahr flächendeckend mit mindestens 16 Mbit versorgt ist. Er hofft, dass einer der Anbieter die Option zur späteren technischen Erweiterung auf eine noch höhere Übertragungsgeschwindigkeit gibt. Dann könnten die Reinsfelder mit einer Geschwindigkeit von 50 Mbit pro Sekunde - der Fachbegriff lautet VDSL - surfen. Auch in Schillingen läuft zurzeit die Ausschreibung für den Ausbau eines DSL-Netzes. Wie in Reinsfeld favorisiert man auch dort die Glasfaserlösung. ExtraFolgende Kommunen profitieren laut Telekom von der LTE-Technik: Beuren, Grimburg, Gusenburg, Hermeskeil, Hinzert-Pölert, Kell am See, Malborn, Mandern, Rascheid, Reinsfeld, Schillingen, Schönberg, Talling, Wadern.

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