Inklusion Barrierenabbau im Nationalpark

Thranenweier/Thalfang · Bistum Trier: Mitarbeiter und Ehrenamtliche entwickeln Wanderführer in Brailleschrift.

 Das Team der Trierischen Tonpost auf dem neu eröffneten Steg in Thranenweier: Arno Rietz, Martin Ludwig, Rainer Burgard, Thomas Jäger, Simon Schädler (FSJ), Sarah Schulze.

Das Team der Trierischen Tonpost auf dem neu eröffneten Steg in Thranenweier: Arno Rietz, Martin Ludwig, Rainer Burgard, Thomas Jäger, Simon Schädler (FSJ), Sarah Schulze.

Foto: Bistum Trier

Natur und Wildnis für alle Menschen erlebbar machen – und das möglichst barrierefrei und inklusiv: Das hat sich der Nationalpark Hunsrück-Hochwald auf die Fahnen geschrieben. In der Projektgruppe „Nationalpark für alle“ arbeiten Experten mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen mit dem Nationalpark zusammen, unter ihnen auch Martin Ludwig von der Arbeitsstelle für Blinde und Sehbehinderte im Bistum Trier. Erst kürzlich ist das Inklusionsprojekt von den Vereinten Nationen ausgezeichnet worden – im Sonderwettbewerb „Soziale Natur – Natur für alle“ (der TV berichtete kurz).

Ein wichtiger Teil des Projekts ist der von den Bistumsmitarbeitern und Ehrenamtlichen entwickelte Wanderführer in Brailleschrift für den barrierefreien Wanderweg „Inseltour in Thranenweier“. In 1800 Arbeitsstunden hatten die Ranger des Nationalparkamtes einen Steg aus Eichenholz gefertigt, der über das renaturierte Riedmoor führt. Für Rollstuhlfahrer ist dort auf knapp zwei Kilometern ein barrierefreier Wanderweg entstanden, für den es auch ausleihbare Hilfsmittel gibt. Weitere Angebote sind ein Wanderführer in einfacher Sprache, ein barrierefreies Geocaching und eben der vom Team der Trierischen Tonpost, ein Audiomagazin des Bistums Trier, entwickelte Wanderführer in Brailleschrift. Rund ein Jahr dauerte die Entwicklung dieses „fühlbaren“ Wanderführers, erläutert Ludwig. Gemeinsam mit dem blinden Hörfunkdokumentar Rainer Burgard bringt er sich als Experte in die Projektgruppe „Nationalpark für alle“ ein. „Wir sind gemeinsam die Strecke der Inseltour abgelaufen, haben überlegt, wie man was darstellen kann“, schildert er.

Die Seiten in Brailleschrift werden ergänzt um Seiten in sogenannter „Schwarzschrift“ für sehende Menschen. Der Rundweg sowie die Tiere und Pflanzen der Infotafeln sind als Reliefs ertastbar. So entsteht ein lebendiger Eindruck etwa von der gelben Wiesen­ameise, die kleine Hügelchen im Moor formt, von der Arnikapflanze oder von den Bewohnern des Weihers wie dem Bachflohkrebs und den Köcherfliegenlarven.

Auch eine CD mit der Audioversion des Führers liegt bei, sodass Blinde und Sehbehinderte sich vorab gut informieren können. Aus Ludwigs Team bei der Tonpost waren verschiedene haupt- und ehrenamtliche Mitarbeitende an dem Wanderführer beteiligt, darunter Arno Rietz, Thomas Jäger, Nicole Hemmerling und FSJler Jason Schulze, Rainer Burgard, Arno Schu und Christoph Reuter.

Weitere Informationen gibt es unter www.bistum-trier.de/tonpost/inseltour-thranenweier

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