Bei Reinsfeld sollen sich noch mehr Windräder drehen

Reinsfeld · Auf dem Gebiet der Gemeinde Reinsfeld sollen neue Windkraftanlagen aufgestellt werden. Diesen Wunsch hat der Rat in seiner jüngsten Sitzung bekräftigt. Das Gremium beschloss zudem eine Teilsanierung des Bürgerhauses und die Beteiligung am kommunalen Entschuldungsfonds des Landes.

 Blick vom Sportplatz auf Reinsfeld: Auf dem Höhenzug hinter dem Dorf drehen sich seit vielen Jahren Windräder. Die Gemeinde wünscht sich, dass weitere weiße Riesen auf ihrem Gebiet aufgestellt werden. TV-Foto: Axel Munsteiner

Blick vom Sportplatz auf Reinsfeld: Auf dem Höhenzug hinter dem Dorf drehen sich seit vielen Jahren Windräder. Die Gemeinde wünscht sich, dass weitere weiße Riesen auf ihrem Gebiet aufgestellt werden. TV-Foto: Axel Munsteiner

Reinsfeld. Die Gemeinde Reinsfeld ist schon seit vielen Jahren Windkraftstandort. Die Räder drehen sich nahe der Autobahn 1. In der jüngsten Ratssitzung wurde aber zum wiederholten Male ausdrücklich klargemacht, dass die Reinsfelder an der Errichtung von weiteren Anlagen auf ihrem Grund und Boden interessiert sind. Vier Firmen haben bereits Angebote vorgelegt. Mit welchem Investor ein Vertrag abgeschlossen wird, will der Rat laut Ortsbürgermeister Rainer Spies (SPD) Ende Februar festlegen.
Für die Ausweisung von neuen Windparks wird die geplante Fortschreibung des Flächennutzungsplans der Verbandsgemeinde (VG) Hermeskeil eine wichtige Rolle spielen. Die dafür nötigen Expertengutachten sind in Arbeit. "Wir haben alle Wünsche von allen Ortsgemeinden aufgenommen. Wir wissen aber noch nicht, ob alle Vorstellungen, die von den Betreibern in den Räten geweckt wurden, auch erfüllbar sind", sagte VG-Bürgermeister Michael Hülpes. So muss zum Beispiel von Fachbehörden geprüft werden, ob neue Windkraftstandorte nach den Gesichtspunkten des Arten- oder Wasserschutzes beziehungsweise wegen der Auswirkungen auf das Landschaftsbild überhaupt zulässig und geeignet sind.
Die Ausweisung eines neuen Windparks im Bereich des früheren Übungsplatzes der Kaserne bezeichnete Hülpes jedoch als "relativ wahrscheinlich". Dieses Gebiet ist auch für die Reinsfelder interessant, da es teilweise auf ihrer Gemarkung liegt. Spies betonte, dass die Reinsfelder "keine Verspargelung der Landschaft" wollen, sich aber sehr wohl einen gemeinsamen Windpark mit den benachbarten Orten Hermeskeil, Gusenburg und Grimburg vorstellen können.
Vom Grundatz her erklärte der Rat auch seine Bereitschaft, am geplanten Solidarpakt der Verbandsgemeinde teilzunehmen. Er sieht vor, dass die Gemeinden, die neue Windräder bekommen, ein Viertel ihrer Pachteinnahmen in einen großen Topf einzahlen. Elf Orte haben der Regelung nur zugestimmt, nur Hinzert-Pölert und Reinsfeld fehlen noch. Einen formalen Beschluss will der Reinsfelder Rat aber erst dann fällen, wenn auf VG-Ebene Klarheit über die künftigen Standorte besteht.
Einstimmig sprach sich das Gremium für Sanierungsarbeiten im Bürgerhaus aus. Dabei geht es zunächst vorrangig um Beseitigung der Schimmelschäden im Keller, wo unter anderem der Jugendraum geschlossen werden musste. Die Probleme wurden durch feuchtes Mauerwerk hervorgerufen. An den Wänden soll nun ein Sanierputz aufgetragen werden. Außerdem werden neue Kunststofffenster eingebaut. Die rund 30 000 Euro teuren Arbeiten sollen noch dieses Jahr laufen. Für 2013 ist die Sanierung des Daches anvisiert, die nach einer ersten Schätzung aber mit 120 000 Euro deutlich kostspieliger wird.
Außerdem wird sich die Gemeinde am kommunalen Entschuldungsfonds des Landes beteiligen. Zum Stichtag 31. Dezember 2009 hatte Reinsfeld 535 000 Euro Schulden, die aus den sogenannten Liquiditätskrediten resultieren. Sie werden über eine Laufzeit von 15 Jahren um rund 335 000 Euro zurückgefahren. Die Gemeinde muss zur Tilgung einen Eigenanteil von jährlich 9300 Euro aufbringen. Dafür gibt es aber genug finanziellen Spielraum. Denn die bereits beschlossene Erhöhung der Grundsteuer A und B bringt pro Jahr Mehreinnahmen von rund 15 000 Euro. ax

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