Die Mundart "net valiehren"

SCHWEICH. Der 15. Mundart-Abend in Schweich kam so gut an wie seine Vorgänger. Mehr als 300 Besucher verbrachten einen Abend mit viel Heiterem. Zwischendurch gab es auch Besinnliches zu hören - mit Beiträgen in Schweicher Mundart.

"Dat mir et net valiehren" war das Motto des 15. Mundart-Abends in der Schweicher Bodenländchenhalle, veranstaltet vom Heimat- und Verkehrsverein (HuV) Schweich. "Damit wir es (die Mundart) nicht verlieren", darum muss sich der HuV nicht sorgen, jedenfalls dann nicht, wenn sich auch künftig so viele Akteure am Programm beteiligen und das Publikum so vielzählig zum Mundartabend kommt. In zwölf Einzelvorträgen gaben erprobte Interpreten in bester moselfränkischer Mundart Kostproben ihres Könnens. Beim Schweicher Platt geraten die Vokale etwas länger als anderswo: Dies ein typisches Markenzeichen der Moselanrainer, mindestens bis hinter Leiwen. Ob Eigendichtungen von Kedi Baltes, Bernd und Peter Farsch, Theo Feltes und Astrid Heinl, Petra Pauli, Anita Kruppert und Johannes Heinz ("Zwiegespräch - was es in Schweich gibt"), Friedchen Lamberti ("Wie mir Kanna woaren") oder Dorothee Lehnertz ("Dat Loretta von Sponheim un de Kurfürst Balduin") gaben gleichermaßen unterhaltsame wie informative Einblicke in Schweicher Eigenarten. "Aha, war das früher so?" Der junge Mann hatte wohl etwas dazugelernt. Herzerfrischende Lacher produzierte Astrid Heinl, die zusammen mit ihrem Großvater Theo Feltes auf der Bühne stand und ihre Geschichte vom "Kannersäjen" (Kindersegen) zum Besten gab. Anfangs pilgerte das kinderlose Ehepaar nach Klausen, um um Nachwuchs zu beten. Dazu zündete man eine Kerze an. Als nach einem halben Dutzend "Pänz" der Kindersegen immer noch kein Ende nehmen wollte, pilgerten Frau und Mann wieder zum Wallfahrtsort: Um in Klausen jene Kerze wieder auszublasen, denn die brannte immer noch. Neben Schweicher Mundart in seiner urwüchsigen Form war auch "Platt mit Streifen" erlaubt, so HuV-Vorsitzender Robert Otter bei seiner Begrüßung des vollen Hauses. Unter den Gästen der Vorsitzende des Kreisheimatvereins Trier-Saarburg, Dittmar Lauer. Trotz Stadt und attraktivem städtischen Gepräge habe sich Schweich bis heute die Geborgenheit eines Dorfes bewahrt, lobte Lauer und meinte damit insbesondere die Bemühungen des HuV. Dies finde seinen Niederschlag auch in der erfolgreichen Mundart-Veranstaltung seit vielen Jahren. Bei allem Humor kam die musikalische oder tänzerische Seite mit der Gruppe "Wandervögel" (Leitung Matthias Diedrich) und der Volkstanzgruppe Schweich "Wenn de Vadda mat da Modda ob de Kirmes gäht" (Leitung Franz-Josef Grünen) keineswegs zu kurz. Adelheid Steines und die Seniorentanzgruppe boten nicht etwa einen Tanz für ältere Semester, sondern die Damen ließen die Hüften schwingen zu den Takten von Elvis Presley. "Zigge, Zagge ", hieß es bei der Dreschflegel- und Sensendengler-Gruppe, als im Takt die Flegel flogen. Mundart auf gut Trierisch trug Fritz Tressel vor. Agnes Schneider moderierte.

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