Energiesparen fängt bei den Laternen an

Saarburg · Gemeinden sparen Energie: Das ist ein Teil des Klimaschutzkonzeptes für die Region Trier, dem der Verbandsgemeinderat zugestimmt hat. Unter anderem sollen Klimaschutzmanager den Kommunen helfen, ihren Beitrag zu Energiesparen und Klimaschutz zu leisten.

Saarburg. "Das ist ein Projekt, in dem wir uns in jedem Fall wiederfinden sollten", sagt Leo Lauer, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Saarburg. Die Ratsmitglieder sehen es ähnlich: Sie haben beschlossen, sich am Klimaschutzkonzept der Energieagentur Region Trier zu beteiligen.

Was ist das Klimaschutzkonzept für die Region Trier?
Es geht vor allem darum, die Versorgung mit Strom aus erneuerbaren Energien zu forcieren. Ziel ist es, die Region langfristig dahin zu bringen, zu einer energieexportierenden zu werden (der TV berichtete). Damit verbunden sind Anstrengungen, den Energieverbrauch zu senken und den Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase zu reduzieren.

Warum gibt es das?
Neben den genannten Zielen ist das Energiekonzept auch Voraussetzung für die Bewerbung für ein Förderprogramm des Bundesumweltministeriums. Dieses unterstützt den Einsatz von sogenannten Klimaschutzmanagern finanziell. Sie beraten die Kommunen, durch Energiesparen ihren Beitrag zum Konzept zu leisten.

Was kostet das die Gemeinden?
"Wir machen mit, weil es für uns kostenneutral ist" sagt VG-Bürgermeister Leo Lauer. Denn die Klimaschutzmanager kosten die Kommunen nichts. Personal-, Reise- und Sachkosten werden teilweise durch das Förderprogramm des Umweltministeriums abgedeckt. Außerdem ist eine Co-Finanzierung des verbleibenden Anteils über die Energieagentur Region Trier beabsichtigt. Zahlen müssen die Gemeinden aber selbst, wenn es darum geht, Gebäude zu sanieren.

Was machen die Klimaschutzmanager?
Die beiden Klimaschutzmanager sind für die Landkreise Trier-Saarburg und Bernkastel-Wittlich, für den Vulkaneifelkreis und den Eifelkreis Bitburg-Prüm sowie für die Stadt Trier zuständig. Alle Gemeinden in dieser Region können sie anfragen, wenn sie Unterstützung benötigen. Folgende Projekte werden in den Kommunen mithilfe der Klimaschutzmanager umgesetzt: Energiecontrolling und Energiemanagement, energetische Sanierung öffentlicher Gebäude sowie energieeffiziente Beleuchtung. Durch die konsequente Dokumentation sollen Einsparpotenziale entdeckt werden. Laut Klimaschutzkonzept machen Ausgaben für Energie und Wasser noch ein Fünftel der laufenden Sachausgaben in Kommunen aus.

Was bedeutet das für die VG Saarburg?
Wer Energie sparen will, muss wissen, wo sie verschwendet wird. Es geht also darum, mehr Transparenz und Vergleichbarkeit zu schaffen. Energiecontrolling und Energiemanagement sorgen dafür, dass der Energieverbrauch aller kommunalen Gebäude regelmäßig und systematisch gemessen, dokumentiert und analysiert wird. Was die Sanierung öffentlicher Gebäude betrifft, so geht es darum, die bestehenden und laufenden Maßnahmen zu dokumentieren und auch Musterbeispiele zu finden. Durch die verbesserte Kontrolle des Energieverbrauchs kann dieser bis zu 15 Prozent reduziert werden.
Schließlich geht es darum, bei Straßenbeleuchtung zu sparen. Auch hier sollen Energiemanager helfen, Kosten für Energieverbrauch, Wartung und Instandhaltung zu erheben. Auch die Kosten für Beleuchtung in Schulen und Büros sollen erfasst werden.
Für die VG ist dies nichts komplett Neues. Erste Gebäude sind schon so saniert, dass sie weniger Energie verbrauchen - wie etwa das Verwaltungsgebäude, das von einem Blockheizkraftwerk beheizt wird. "Wir dokumentieren auch bereits den Energieverbrauch unserer Gebäude", sagt Lauer. Er sieht an der Teilnahme am Energiekonzept aber den Vorteil, dass die VG-Werte damit besser mit denen anderer Kommunen vergleichbar sind und sich weitere Verbesserungsmöglichkeiten ergeben.Die Energieagentur Region Trier GmbH wurde Anfang 2010 gegründet und ist zuständig für Fragen rund um die Themen Energiesparen, Erzeugung erneuerbarer Energien sowie Mobilität und Verkehr. Die Agentur mit Sitz in Trier ist mit drei Fachkräften und einer Sekretärin besetzt, sie berät Bürger, Kommunen, Bauherren, Planer und Unternehmen, entwickelt und begleitet Projekte und kümmert sich um Vernetzung und Fördermittel. Gründer sind die Kreise Bernkastel-Wittlich, Trier-Saarburg, Vulkaneifelkreis, Eifelkreis sowie Stadt Trier, Stadtwerke Trier, RWE, Handwerkskammer Trier und der Förderverein Energieagentur, dem jeder beitreten kann. alf

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