Klimaschutzkonzept: Thalfang überprüft den eigenen Energieverbrauch

Thalfang · Die Verbandsgemeinde Thalfang beteiligt sich am Klimaschutzkonzept der Energieagentur Trier und will die Energieverbräuche der öffentlichen Gebäude untersuchen lassen. Am Stromlieferant RWE hält die Kommune laut Ratsbeschluss vorerst fest.

Thalfang. Die Energieagentur Region Trier will zusammen mit den Landkreisen und der Stadt Trier vom Bundesumweltministerium Fördermittel für die Umsetzung eines regionalen Klimaschutzkonzepts erhalten. Drei Jahre lang würden Klimaschutzmanager dann die laut Konzept vorgesehenen Projekte zur Einsparung von Energie und Kohlendioxid fachlich begleiten. Die Kommunen kostet das nichts.
Der Verbandsgemeinderat Thalfang hat einstimmig beschlossen, sich an diesem Klimaschutzkonzept zu beteiligen. Bei den vier Projekten, die regional angegangen werden sollen, will sich die VG laut Büroleiter Michael Suska zumindest an einem beteiligen und zwar dem Energiecontrolling und -management für Kommunen. Das bedeutet, dass die Energieverbräuche aller kommunalen Gebäude von Rathaus über Schwimmbad, Schulen, Kindergärten bis hin zu Feuerwehrhäusern gemessen und dokumentiert werden. Die Daten können verwendet werden, um auf das Verbrauchsverhalten Einfluss zu nehmen oder in energieeffiziente Technik zu investieren. Weitere Projekte im Rahmen des Konzepts sind die beispielhafte Sanierung eines öffentlichen Gebäudes und die Untersuchung der Effizienz der Straßen- und Innenbeleuchtung. Dass der VG-Rat geschlossen für die Teilnahme am Klimaschutzkonzept stimmte, war nicht selbstverständlich. Richard Pestemer (FWG) hatte die Beteiligung zwar grundsätzlich begrüßt, allerdings kritisierte er, dass RWE einer der Gesellschafter der Energieagentur sei. Der Konzern liefere vor allem Strom aus Kohle und Atomkraftwerken und sei Vorreiter bei der Verlängerung der AKW-Laufzeiten gewesen, sagte Pestemer. Kommunaler Klimaschutz sei mit Monopolisten nicht zu machen. Ähnlich argumentierte die Gruppierung dann, als es um ihren Antrag ging, den Stromlieferanten für öffentliche Gebäude so bald wie möglich, also Ende 2012 zu wechseln und statt RWE einen zertifizierten Ökostromanbieter auszuwählen. Pestemer forderte, da, wo es möglich sei, Schluss mit dem Atomstrom zu machen. Die übrigen Gruppierungen des Rats sprachen sich in einer teils hitzigen Diskussion gegen den FWG-Antrag aus. Sie plädierten dafür, das weitere Vorgehen des Gemeinde- und Städtebunds abzuwarten, der die laufenden Verträge auf 2013 ausdehnen oder eine Folgeausschreibung vornehmen will. Gereon Haumann (CDU) verteidigte RWE vehement. Er nannte das Unternehmen einen breit aufgestellten Konzern, der nur gegen die Laufzeit-Verkürzung der AKW klage, um Schadensersatzforderungen abzuwehren. Er bat die Verwaltung, die RWE-Förderbeträge für die VG in den vergangenen 15 Jahren aufzulisten.
Der Rat lehnte außerdem den FWG-Antrag ab, eine Stelle für einen Energie- und Ressourcenberater zu installieren. mai

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