Feuerwehr wartet weiter auf Zentrale

Merzkirchen · Das Konzept zur Finanzierung eines neuen Feuerwehrgerätehauses mit Mehrzweckraum im Dorfpark von Dittlingen war eigentlich stimmig. Nicht einmal ein Kredit hätte aufgenommen werden müssen. Doch die Freien Wähler und die SPD überstimmten die CDU im Rat.

Merzkirchen. Der Merzkircher Ortsbürgermeister Martin Lutz ist sauer: "Das neue Feuerwehrgerätehaus von Dittlingen hätte dank Zuschüssen und Eigenleistung ohne Kreditaufnahme gebaut werden können." SPD und Freie Wähler sorgten mit einer Stimme Mehrheit dafür, dass das Projekt weiter auf Eis liegt.
Rund 200 000 Euro hätte das Haus kosten sollen, das auch einen Mehrzweckraum beinhaltet. Bislang steht der Löschanhänger der 14-köpfigen Wehr in dem 85- Einwohner-Dorf im ehemaligen Kühlhaus, das langsam, aber sicher zerfällt.
35 000 Euro aus der Brandschutzsteuer liegen bereits bei der Verbandsgemeinde. 67 000 Euro wären die Eigenleistungen wert gewesen. Mit 24 000 Euro hätte sich die Ortsgemeinde beteiligen müssen. "Dieser Betrag wäre durch den Verkauf des Grundstücks abgedeckt gewesen, auf dem das Eishaus steht", rechnet Lutz vor. Die schöne Lage direkt am Dorfpark hätte bestimmt einen guten Preis gebracht.
Doch das Dorfgremium bezweifelt das. So kommen die Dittlinger auch nicht zu einem Mehrzweckraum. "Die Wahlen müssen im nächsten Jahr halt in einem Wohnzimmer oder einer Garage abgehalten werden", nennt Lutz ein Beispiel für die Notwendigkeit eines solchen Raumes.
LKW setzen Brücke zu


Eine weitere Entscheidung, die ein Gebäude betrifft, bezieht sich auf den großen Schandfleck in Merzkirchen, das ehemalige Gasthaus Zur Zentrale. "Da hat noch ein Richter in Luxemburg die Hand drauf", erklärt der Ortschef die rechtliche Lage, nachdem ein Investor pleiteging. Der Rat stimmte dem Ankauf zu, sobald dies der Richter jenseits der Mosel erlaubt.
Für die Gestaltung des Platzes erwartet die Ortsgemeinde einen 50-prozentigen Zuschuss aus dem Dorferneuerungsprogramm des Landes. "Merzkirchen kann sich das mit dieser Förderung leisten", ist Lutz sicher, ohne jedoch konkrete Kosten oder einen Kaufpreis zu nennen.
Das dritte Bauwerk, das in der jüngsten Ratssitzung behandelt wurde, ist die Brücke über den Spierzinger Bach. Immer größere und schwerere Fahrzeuge setzen dem Bauwerk zu. Eine Sanierung der Oberdecke und der Widerlager hätte die Ortsgemeinde laut einem Gutachten 25 500 Euro gekostet.
Doch es gibt eine elegantere Lösung. "Die Brücke wird in ein Renaturierungsprojekt für den Dilmarbach aufgenommen und fällt damit in die Zuständigkeit der Struktur- und Genehmigungsbehörde Nord", freut sich Lutz. Damit muss sich die Ortsgemeinde nur noch mit zehn Prozent an den Kosten beteiligen.

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