Ihre Meinung

Zum Artikel "Solidarität beim Aufbau des schnellen Internets" (TV vom 3. November):

Es ist ja schön zu lesen, dass es nach mehr als acht Jahren auch bis zum Verbandsbürgermeister vorgedrungen ist, dass die Firma Telecab noch bisher keine Gemeinde mit schnellem Internet versorgt hat, sondern hauptsächlich Subventionen eingestrichen hat. Die Frage an dieser Stelle ist natürlich, warum diese Tatsache jede Gemeinde für sich alleine, in Begleitung eines feierlichen Artikels im TV, herausfinden musste. Dies ist mit Unvermögen alleine wohl nicht mehr zu erklären. Bei aktuellen Förderquoten von 90 Prozent für den ländlichen Raum (Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Steckbrief Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes (GAK)) und dem Preis von etwa 25 000 Euro pro Kilometer Glasfaserkabel und das Gleiche pro Verteiler im Ort kann jeder einen groben Überschlag für seine Heimatgemeinde durchführen. Im Falle meines Heimatorts Wincheringen-Söst würden also einmalige Kosten von etwa 100 000 Euro entstehen, von denen 10 000 Euro von der Gemeinde Wincheringen zu tragen wären. Das übersteigt wohl das Maß an Solidarität, die von den Kommunalpolitikern in dem Artikel erwähnt wird. Verschwiegen wird, dass die Verbandsgemeinde Saarburg die Leerrohre für die Kabel selbst verlegen will, um sie dann an die Netzbetreiber zu vermieten (Betreiber-Modell). Als würden sich die Anbieter darum reißen, die kleinen Ortschaften mit schnellem Internet zu versorgen und dann noch Miete für die Leerrohre zu zahlen. Hier scheint die Vernunft mal wieder erfolgreich von der Gier besiegt. Die bestehenden Förderungsmaßnahmen haben für Mannebach, Fisch, Kahren und andere Gemeinden ihren Zweck erfüllt; für die verbleibenden Orte funktionieren sie nach Meinung von Bürgermeister Jürgen Dixius nicht. Hier hängt alles von dem Aufbau der Fernwartung für Kanalnetze ab? Wenn eine Autobahn über den Saargau gebaut würde, könnte man auch dort Leerrohre verlegen. Oliver Klein, Wincheringen-Söst

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort