Könens alte Schule wird 100

Mit einem großen Fest feiern heute, Samstag, 50 aktuelle Grundschüler, ihre vier Lehrerinnen und alle Könener, die hier ihre ersten Schritte in die Welt der Buchstaben und Zahlen getan haben, den hundertsten Geburtstag ihrer "Alten Schule".

 Könener Grundschüler präsentieren sich mit Lehrerinnen und Rektorin Ruth Haubert vor dem großen Fest. TV-Foto: Klaus D. Jaspers

Könener Grundschüler präsentieren sich mit Lehrerinnen und Rektorin Ruth Haubert vor dem großen Fest. TV-Foto: Klaus D. Jaspers

Konz-Könen. (kdj) Genau genommen ist es nur der 100. Geburtstag des Schulgebäudes, denn das Haus beherbergt schon lange keine Schule mehr. Aus der Festschrift zum Jubiläum ist zu entnehmen, dass in der Könener Schulchronik die Rede ist von "Pfarrschulen, die es bereits um 1700 gegeben hat".

Eine Schulpflicht war noch unbekannt, und Rektorin Ruth Haubert schreibt, dass nur Kinder, die älter als zehn Jahre waren, von Allerheiligen bis Ostern die Schule besuchen sollten. Unterricht wurde im "einstigen Hirtenhaus, dem Eckhaus zum Hohlberg" gehalten.

1826 wurde zusammen mit dem Pfarrhaus das erste reguläre Schulhaus gebaut. "Könen hat in der Vergangenheit schon viele verschiedene Volks- und Grundschulformen an mehreren Standorten gesehen: Es gab reine Mädchen- und Jungenklassen - und endlich, seit der Errichtung unseres heutigen Anbaus, für jeden Jahrgang eine eigene Klasse unter einem Dach", schreibt Schulelternsprecher Stefan Rendenbach in der Festschrift.

Noch ein Blick in die Vergangenheit: 1884 gab es eine Jungen- und eine Mädchenschule mit acht Jahrgängen mit 54 beziehungsweise 55 Kindern. 1903 wurden 168 Kinder unterrichtet, 1908 waren es, in der Unter- und Oberstufe, 204 Kinder. 1936/37 wird von 133 Kindern berichtet; über die Zeit bis 1945 gibt es keine Aufzeichnungen.

1909 hatte man mit dem Bau der jetzigen alten Schule begonnen, sie war 1910 bezugsfertig. Nach dem Zweiten Weltkrieg, am 9. Oktober 1945, räumten die Besatzungstruppe die allein übrig gebliebene alte Schule, die zur angeordneten Wiederaufnahme des Unterrichts am 15. Oktober erst gesäubert und wieder hergerichtet werden musste.

1952 hatte die Volksschule Könen vier Klassen, die sich, so Ruth Haubert, drei Klassenräume in drei verschiedenen Schulhäusern teilen mussten.

Am 5. November 1956 bezogen Lehrer und Schüler den an die alte Schule angebauten Erweiterungsbau. Das alte Schulhaus dient mittlerweile im Wesentlichen dem Musikverein "Harmonie" als Vereinshaus. Im Erweiterungsbau befinden sich die Klassenräume, die Küche, das Lehrerzimmer, das Büro und ein Raum für die Betreuung - ein Angebot, das Rektorin Ruth Haubert gern ausweiten möchte.

Dass die Grundschule Könen heute nur noch 50 Schüler zählt, ergibt sich laut Ruth Haubert aus der Neuordnung des Schulwesens: Nach der Aufteilung in Grund- und Hauptschule ist der Grundschule nur ungefähr die Hälfte der Schüler geblieben.

Die Jubiläumsfeier beginnt heute mit dem Gottesdienst um 10 Uhr. Dann gehen die Festgäste zur Schule, wo gegen 10.45 Uhr die Kindergarten-Gruppen die Gäste unterhalten. Gegen 13 Uhr tritt die Theatergruppe auf.

Anschließend ist Zeit für Spiele und gemütliches Beisammensein.

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