Längst ist das vielzitierte "mediterrane Flair" zum Markenzeichen der Schweicher Hafenfeste geworden. Getoppt wurde es bei der 18. Auflage nur noch von einem seltenen Naturphänomen, dem "Blue Moon". Eigens zum Hafenfest gab sich der Mond die Ehre, in voller Pracht am sternklaren Schweicher Nachthimmel zu scheinen. Ein lauschiger Sommerabend am Moselufer ist zwar noch keine Nacht in Monte Carlo, doch laut Gisbert Guth, Vorsitzender des veranstaltenden Yacht- und Wassersportclubs Schweich, war das Wetter "bei sechzehn der bisher achtzehn Hafenfeste ideal."Zimmer sind Mangelware

Auf der Croisette von Schweich herrschte denn auch fröhliches Treiben. Dolce Vita, Far Niente und Savoir Vivre waren gleichermaßen angesagt. Die Besucher kämen von überall her - zum Beispiel aus Norwegen oder Holland ebenso wie aus Frankreich oder Italien, berichtet Guth: "Viele Monate im Voraus haben wir Anmeldungen für Liegeplätze im Hafen. Die meisten bleiben mehrere Tage". Auch ein Großteil der anliegenden Camper plane das Hafenfest ein, mit zusätzlichen Zelten im Gepäck und Freunden im Schlepptau. In der Tat hat sich das Hafenfest zum bedeutenden Wirtschaftsfaktor gemausert. Selbst im weiteren Umkreis sind Zimmer in Hotels oder Pensionen Mangelware. An der Spitze einer Flotte von 13 Schiffen ist Manfred Theis vom luxemburgischen Hafen Schwebsingen aus nach Schweich geschippert. "Wir sind zum neunten Mal hier und es werden immer mehr", betonen Theis und die anderen. Auf den Booten ist inzwischen eine Hafenfest-Party im Gange. "Bei soviel Besucherzustrom wachsen natürlich die Ansprüche. Es gilt, einiges zu bieten", weiß Guth. So habe man das kulinarische Angebot um internationale Spezialitäten erweitert. Viele der Stände kämen aus dem Saarland. Vor allem das Unterhaltungsprogramm präsentiere sich um einige Punkte bereichert. Einer davon ist die SWR4 Open-Air-Sendung "Wir bei Euch". Bekannte und beliebte Stars der Musikszene treten auf (der TV wird in der morgigen Ausgabe berichten). Die Idee dazu hatte die Schweicher Pressereferentin Anke Krämer-Gorges. Schnell wurde sie mit den SWR4 Verantwortlichen handelseinig, am 15. Oktober will SWR4 die Aufnahme senden. Optischer Höhepunkt des Hafenfestes war das Großfeuerwerk mit pyrotechnischem Wasserfall am Samstagabend. Bei einem Besuch vorab an der "Abschussstelle" zeigten sich Feuerwerkmeister Johann Jansen und Willi Thul von der Schweicher Feuerwehr bestens vorbereitet. Kaum vorstellbar, dass die am Boden so nüchtern wirkenden Materialien am Himmel derartige Pracht entfalten. Verzückt beobachtete ein vierjähriges Mädchen in Begleitung der Eltern das Spektakel. Warum es denn nach so vielen Blitzen nicht donnert, wollte die Kleine anschließend wissen.