Neue Buslinie: Eltern unzufrieden

Konz · Fast 30 statt rund zehn Minuten dauert die Busfahrt der Grundschulkinder aus Filzen/Hamm seit dem 1. April. Denn die Rhein-Mosel-Verkehrsgesellschaft hat drei Buslinien zur Grundschule St. Nikolaus und zum Konzer Schulzentrum zusammengelegt.

"Wenn sich schon etwas ändert, dann zugunsten der Kinder und nicht zu ihren Ungunsten", sagt Simone Lorenz aus Konz-Filzen/Hamm. Die Mutter von einem Grundschüler und zwei Kindergartenkindern ist unzufrieden mit der neuen Bussituation zur Grundschule St. Nikolaus in Konz.

Denn zum 1. April hat die Rhein-Mosel-Verkehrsgesellschaft (RMV) den Fahrplan geändert. Statt drei Bussen - einer von Filzen/Hamm, einer von Niedermennig und einer für die Schüler zum Konzer Schulzentrum - fährt nun am Morgen nur noch einer. Für die Schüler aus Filzen/Hamm bedeutet das, dass sie nicht mehr auf direktem Wege zur Schule fahren und dementsprechend länger unterwegs sind. Nahezu 30 Minuten dauert die Fahrt. Vorher waren es etwa zehn Minuten Fahrtzeit.

Auf der Rückfahrt haben die Schüler der einzelnen Stadtteile ebenfalls keine eigenen Busse mehr ab der Grundschule. Ein Teil der Kinder muss am Konzer Schulzentrum den Bus wechseln. Das sei eine Zumutung, ärgert sich Lorenz. Denn dort gebe es keine Begleitpersonen, die auf die Kinder achtgäben. Außerdem seien die Busse nun besonders am Mittag überfüllt.

"Zunächst haben wir uns über die Änderung gefreut", erzählt Lorenz. "Wir dachten, endlich sind die Schüler morgens früher an der Schule." Denn die Abfahrtszeit des Busses in Filzen wurde von 7.48 Uhr auf 7.33 Uhr vorverlegt. Zwei Tage vor der Fahrplanänderung hätten die Eltern dann aber erfahren, dass die Kinder einfach nur länger unterwegs seien - und genauso knapp oder bei viel Verkehr zu spät zum Unterricht kommen würden wie vorher auch. "Es reicht aber nicht aus, wenn die Kinder nur ein paar Minuten vor Unterrichtsbeginn an der Schule ankommen", beklagt Simone Lorenz. "Da sind schließlich Erstklässler dabei."

Verwaltung: Fahrtzeit zumutbar



Gerhard Huber, Leiter der Grundschule St. Nikolaus, sieht darin kein Problem. "Wenn die Schüler um zwei Minuten vor acht hier sind, ist das für mich noch nicht zu spät." Denn Unterrichtsbeginn sei um 8 Uhr. Den Unmut der Eltern versteht er dennoch: "Ich kann das als Vater nachvollziehen, dass die zusätzliche Fahrtzeit ärgerlich ist." Er habe aber keinen Einfluss darauf. Laut den Richtlinien der Schülerbeförderung ist für Grundschüler eine Fahrtzeit bis zu 30 Minuten akzeptabel.

Verantwortlich für die Änderung ist die RMV. Die möchte sich zu dem geänderten Fahrplan aber nicht äußern. Die Gründe für den neuen Fahrplan liegen laut Kreisverwaltung aber auf der Hand. Zum einen seien die Busse mit 16 Grundschülern aus Filzen/Hamm und 13 Grundschülern aus Niedermennig nicht ausgelastet gewesen. Und zum anderen seien die Schüler häufig zu spät gekommen. Das habe sich mit der neuen Buslinie geändert, sagt Martina Bosch, Pressesprecherin des Kreises Trier-Saarburg. "Es gab eine Erprobungsphase bis Ostern, in der der Kreis die Situation vor Ort zweimal überprüft hat." Jedes Mal seien die Grundschüler pünktlich angekommen und hätten alle einen Sitzplatz gehabt. Auch das Umsteigen funktioniere in der Praxis gut. Die Busfahrer würden darauf achten, dass die richtigen Kinder den Bus wechselten.

Mehr Plätze im Bus für Schüler



Probleme hat es laut Bosch bisher nur freitags gegeben. Dann benutzen Halbtags- und Ganztagsschulkinder den gleichen Bus nach Hause. Der Busfahrer, der aufpasst, dass alle Grundschulkinder einen Sitzplatz haben, habe aber nur für die Halbtagskinder Plätze reserviert. "Der Fahrer wird nun mehr Plätze für die Grundschulkinder in seinem Bus freihalten, damit sie nicht stehen müssen", sagt Bosch. "Wir werden die Situation aber weiterhin im Auge behalten."

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