Neueinstellungen nach Krise

Schüler und deren Eltern haben am "Tag der Ausbildung" im Manderner Hans-Bilstein-Werk vorbeigeschaut, was auch Mitglieder der in Ennepetal ansässigen Geschäftsleitung lockte. Denn bei dem vor einem Jahr von der weltweiten Krise betroffenen Stoßdämpferproduzenten geht es offensichtlich wieder aufwärts.

Mandern. Punkt neun Uhr haben sich am Samstag die Tore des Manderner Bilstein-Werkes für potenzielle künftige Mitarbeiter geöffnet. Mit dem "Tag der Ausbildung" bietet der Stoßdämpferproduzent seit 2007 Schülern und deren Eltern einmal im Jahr die Gelegenheit, sich in der Ausbildungswerkstatt umzuschauen.

Erfahrungsgemäß nutzten dieses Angebot 150 bis 200 Schüler, berichtete Ausbildungsleiter Christian Rausch. Bei der Auswahl von Auszubildenden sei für das Unternehmen zweierlei wichtig: "Dass das Interesse am Beruf da ist und der Wille." Bilstein bildet seit der Werksgründung 1956 Lehrlinge aus. In aller Regel jährlich etwa sechs Industriemechaniker, je zwei Mechatroniker und Elektroniker, einen Berufsakademie-Studenten und auch kaufmännische Mitarbeiter. Ob Sebastian Dietzen aus Hentern dabei sein wird, wird sich zeigen. Der 15-jährige Realschüler interessiert sich für den Beruf des Elektronikers. Vater Siegfried würde sich freuen, wenn er bei Bilstein lernen könnte: "Der Ausbildungsbetrieb hat einen guten Ruf." Daher ist auch Berni Clüsserath aus Heidenburg mit Sohn Sven hergekommen. Der 14-Jährige hat bereits Praktika in Industriemechanik und Elektronik gemacht. Daher ist er sicher, dass ihm das Fräsen und Drehen zusagt. Und Mandern sei von ihnen nur eine halbe Stunde entfernt.

Außerdem gibt das Werk nach der jüngsten Krise (der TV berichtete) wieder Gas. 2007 hätten sie noch ein Rekordjahr verzeichnen können, berichtet der Manderner Werkleiter Ralph Ley. Doch ab dem Herbst 2008 habe die weltweite Krise auch Bilstein getroffen. Ein Jahr später musste das Traditionsunternehmen mehr als 100 Mitarbeiter entlassen. Aktuell sind die Perspektiven laut Ley aber "ganz ordentlich". "Es sind einige Neuentwicklungen in Arbeit und wir stehen unmittelbar vor weiteren Akquisitionserfolgen." Der frische Wind spiegelt sich in den aktuellen Mitarbeiterzahlen. Gerd Kappelhoff, Geschäftsführer der Bilstein-Gruppe, beziffert die Zahl der in Mandern Beschäftigen auf 750 bis 760. Allerdings seien es vor anderthalb Jahren noch "deutlich über 800" gewesen. Entscheidend für die jetzige Verbesserung der Situation ist laut Kappelhoff ein Nachfrageanstieg bei wichtigen Bilstein-Kunden wie Daimler-Benz. "Wir sind ja eher im Premium-Segment vertreten - und da zieht die Nachfrage doch wieder deutlich an." Seiner Überzeugung nach kommt das aber nicht von ungefähr. An Produkten für Fahrzeuge dieser Klasse müsse ständig weiterentwickelt werden, worin Bilstein sehr erfolgreich sei. Und das honorierten die Kunden.

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